Droht das rechteste EU-Parlament in der Geschichte?

Archivbild: FPÖ-Chef Herbert Kickl und AfD-Chefin Alice Weidel im September 2023: Im EU-Parlament sind nicht alle Rechtsparteien so gleich gesinnt.
Laut Studie dürften bei der EU-Wahl in neun Staaten – darunter Österreich – die Rechtspopulisten die meisten Stimmen holen. Woran der rechte Machtblock dennoch scheitern könnte.

Ein Mitte-rechts-gerichtetes Parlament, das sich gegen Klimaschutz und Migration stellt, mehr finanzpolitische und wirtschaftliche Freiheiten für die Nationalstaaten favorisiert und eher unwillig gegenüber Sanktionen gegen den Abbau der Rechtsstaatlichkeit oder gar Russland ist.

So lässt sich verkürzt jenes Bild beschreiben, das eine Studie des European Council on Foreign Relations (ECFR) für das EU-Parlament (EP) nach der Wahl im Juni prognostiziert. Was sich in den vergangenen Jahren auf nationaler Ebene breit gemacht hat, dürfte sich auf supranationaler fortsetzen: Das EP könnte nämlich das rechteste sein, das je gewählt worden ist. In neun Ländern – darunter Österreich – dürften rechtspopulistische Parteien die meisten Stimmen erhalten; in neun weiteren Platz zwei oder drei belegen.

Politikwissenschafter Reinhard Heinisch führt den europäischen Rechtsruck weniger auf nationale Gründe als auf globale Ursachen zurück: "Modernisierung, technische Revolution, Internationalisierung – nicht alle sind mit diesen Veränderungen mitgekommen."

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