Plötzlich weichgespült: Melonis Metamorphose zur Europafreundin

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (l.) und Italiens rechte Regierungschefin Giorgia Meloni
Italiens Regierungschefin hat in der EU ihr Image als rechtes Schreckgespenst verloren. Sie gibt sich pragmatisch, treu zu den EU-Verbündeten – aus reiner Geldnot, argwöhnen ihre Kritiker

Sie hat den Alphamännchen in ihrer Regierung die Zähne gezogen: Weder vom polternden Lega-Chef, Transportminister Matteo Salvini, noch vom Chef der koalierenden Forza Italia, Ex-Premier Silvio Berlusconi, sind derzeit störende Querschüsse zu hören.

Und wenn doch, stellt Giorgia Meloni gleich klipp und klar fest: Die Chefin, das ist sie – Italiens erste Premierministerin. Nur die 45-jährige Römerin hat im Palazzo Chigi das letzte Wort. Das gilt nicht nur im Palast, sondern auch in Richtung ganz Europa. Basta!

Seit einem halben Jahr im Amt gelang Meloni das Unglaubliche: Angetreten hat die Chefin der rechtspopulistischen „Brüder Italiens“ (Fratelli d‘Italia) ihre Regierung gleichsam als ein Schreckgespenst für Europa: Die Fratelli haben ihre politischen Wurzeln im Neofaschismus, Meloni hat dies nie geleugnet.

Dennoch holte die rechtsnationale Politikerin im Herbst den Wahlsieg und ist heute in Italien populärer denn je.

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