EU erkannte 2019 fast 300.000 Asylbewerber als schutzberechtigt an

EU erkannte 2019 fast 300.000 Asylbewerber als schutzberechtigt an
In Österreich erlangten 13.730 Personen einen Schutzstatus - EU-weit sind 27 Prozent der Schutzberechtigten Syrer.

In der EU sind 2019 rund 295.800 Asylbewerber als schutzberechtigt anerkannt worden, 13.730 von ihnen in Österreich. Die meisten in Österreich anerkannten Schutzberechtigten kamen aus Afghanistan (5.900 Personen), Syrien (2.885) und Somalia (955), wie Eurostat am Montag mitteilte. EU-weit waren die meisten Schutzberechtigten, nämlich 78.600 Personen oder 27 Prozent, erneut Staatsbürger Syriens.

Von allen anerkannten Personen erhielten laut der Statistikbehörde 141.100 den Flüchtlingsstatus (48 Prozent). 82.100 Personen erhielten subsidiären Schutz (28 Prozent) und 72.700 eine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen (25 Prozent). Gegenüber 2018, als 316.200 Asylbewerber anerkannt wurden, verzeichnete Eurostat einen Rückgang um sechs Prozent.

Zusätzlich wurden laut der Statistikbehörde in der EU im vergangenen Jahr 21.200 umgesiedelte Flüchtlinge aufgenommen, keine davon in Österreich. Hierzulande wurde 9.970 mal der Flüchtlingsstatus erteilt, 2.340 Personen erhielten subsidiären Schutz und 1.415 humanitäres Bleiberecht.

Von den 78.600 in der EU als schutzberechtigt anerkannten Syrern erhielten laut der Statistikbehörde 71 Prozent bzw. 56.100 Personen den Schutzstatus in Deutschland. Auch von den schutzberechtigten afghanischen Staatsbürgern, die mit 40.000 Personen bzw. 14 Prozent die zweitgrößte Gruppe stellen, kam mit 41 Prozent der Großteil in Deutschland unter (16.200 Personen).

Spanien stellte die meisten positiven Bescheide für die drittgrößte Gruppe an Schutzsuchenden aus, die venezolanischen Staatsangehörigen. Im Vergleich zu 2018 ist die Anzahl der schutzberechtigten Venezolaner Eurostat zufolge 2019 um fast 40 Prozent auf 37.500 gestiegen. Nahezu alle Schutzstatuszuerteilungen, nämlich 94 Prozent, wurden in Spanien ausgestellt.

Mehr als drei Viertel aller in der EU erlassenen positiven Entscheidungen wurden in Deutschland (116.200 oder 39 Prozent), Frankreich (42.100 bzw. 14 Prozent), Spanien (38.500 bzw. 13 Prozent) und Italien (31.000 bzw. zehn Prozent) ausgestellt. Gemessen an der Gesamtbevölkerung liegt Deutschland jedoch mit 1.400 Schutzberechtigten pro einer Million Einwohner nur auf dem vierten Platz.

An erster Stelle liegt Griechenland mit 1.735 anerkannten Schutzberechtigten, Österreich belegt mit 1.550 Zuerkennungen pro einer Million Einwohner Platz zwei und Zypern mit 1.500 Platz drei. Schweden folgt mit 1.150 schutzberechtigten Personen 2019 auf Platz fünf.

Insgesamt wurde bei 38 Prozent der Asylverfahren in der EU in erster Instanz den Antragstellern der Schutzstatus zugesprochen. Die Anerkennungsrate lag 2019 für erstinstanzliche Entscheidungen in der EU ebenfalls bei 38 Prozent. In Österreich ist der Anteil von positiven Entscheidungen in erster Instanz mit 53,5 Prozent am vierthöchsten. An erster Stelle liegt Spanien mit 66,2 Prozent, gefolgt von Luxemburg mit 56,7 Prozent. In Ungarn ist ihr Anteil mit 8,5 Prozent am geringsten.

Bei endgültigen Berufungsentscheidungen betrug die durchschnittliche Anerkennungsquote in der EU 31 Prozent. Die Ergebnisse von Asylentscheidungen und daher auch die Anerkennungsraten, unterscheiden sich laut der Statistikbehörde je nach Land der Staatsangehörigkeit der Asylbewerber stark. Während zum Beispiel 2019 nur vier Prozent der antragstellenden Staatsangehörigen Georgiens als schutzberechtigt anerkannt wurden, erlangten 96 Prozent der Venezolaner, 85 Prozent der Syrer und 81 Prozent der Eritreer einen Schutzstatus.

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