Erster muslimischer Höchstrichter in Israel

Erster muslimischer Höchstrichter in Israel
Das rechte politische Lager übt massive Kritik. Arabische Höchstrichter sind in Israel zwar nichts Neues, bisher waren aber alle Christen.

Zum ersten Mal wurde am Montag ein Muslim als ständiger Richter in Israels Oberstes Gericht gewählt. Chaled Kabub war bereits drei Mal als Kandidat vorgeschlagen worden. Im Vorjahr verzichtete er vorzeitig, da er sich selbst keine Chancen ausgerechnet hatte. Ist in Israel doch die Ernennung neuer Richter ein hartes Gerangel zwischen Parteien und Juristen, in dem die rechten Politiker in den vergangenen Jahren immer häufiger den Ausschlag gaben –  oder zugunsten des angeklagten Ex-Premier Benjamin Netanjahu Entscheidungen auf immer längere Bänke schoben.

Der Erfolg Kabubs ist  auch ein Erfolg für die neue Regierungskoalition. Sie hat versprochen, die Ernennung neuer Richter endlich durchzuziehen. Kabub sitzt jetzt auf dem im traditionellen Proporz Arabern vorbehaltenen Sessel in der obersten Instanz Israels. Seine Vorgänger waren arabische Christen. Nur einmal wurde ein Muslim allerdings zeitlich begrenzt ins Amt gewählt.
Israels Oberstes Gericht entscheidet – wie in vielen anderen Staaten der Welt – oft in politisch strittigen Fällen. Darum gilt der Wahl des arabischen Kandidaten immer ein besonderes öffentliches Interesse.

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