Neun Monate nach Erdbeben in der Türkei: Wie geht es Hatay?

Neun Monate nach Erdbeben in der Türkei: Wie geht es Hatay?
Wann alles wieder so sein wird wie vorher, weiß nicht einmal der Oberbürgermeister der Region.

Das Wohnhaus ist heute eine Ruine: Die Außenmauer fehlt, man blickt direkt hinein in die Zerstörung. Die Wände sind voller Risse, Schränke zusammengebrochen, der Boden voller Staub und Schmutz. Andere, einzelne Häuser stehen noch, sind aber 45 Grad zur Seite geneigt. Wieder andere sind einfach in sich zusammengeklappt. Von ihnen ist nur noch Schutt übrig.

"Über 96.000 Gebäude wurden zerstört oder schwer beschädigt. Noch immer sind 20 Prozent der zerstörten Gebäude nicht abgetragen", sagt der 58-jährige Lütfü Savaş, Oberbürgermeister von Hatay.

Leben zwischen Schutt und Containern

Hatay (wie eine Großstadt organisiert) ist eine jener Regionen, die von den verheerenden Beben am 6. Februar 2023 am stärksten betroffen waren. "Eine Fläche größer als Österreich hat gebebt. Wir mussten 20.000 Menschen begraben, den letzten vor einem Monat", sagt Savaş. Hunderttausende verloren ihr Zuhause. Diejenigen, die Verwandte im Rest des Landes hatten, sind weggezogen. Die, die nirgendwo anders hin konnten, leben heute in Containern.

Kurz nach der Katastrophe hat Präsident Recep Tayyip Erdoğan versprochen, die Region innerhalb eines Jahres wieder zu errichten. "Ein leeres Wahlversprechen", sagt der Bürgermeister. "272.000 Wohnungen in einem Jahr zu bauen, das ist unmöglich."

Kommentare