Erdbeben in Kroatien: "Wir sind mit den Nerven am Ende"

Erdbeben in Kroatien: "Wir sind mit den Nerven am Ende"
Das Erdbeben am Dienstag tötete und verletzte Menschen, zerstörte Gebäude und Existenzen. Zwischen Petrinja und Zagreb regiert die Angst – mehr vor Erdstößen als vor Corona. Ein Stimmungsbericht
Von Uwe Mauch

Die beiden Zagreberinnen hatten Dienstagmittag bei ihrem Telefonat auch über das Erdbeben vom Vortag gesprochen und sich die Frage gestellt, wann sie 2020 endlich abhaken können. In diesem Moment begann die eine zu schreien, und die andere sah, wie sich ihr Haus bewegte. Ein neuerliches Erdbeben brach ihr Gespräch jäh ab.

In der Kleinstadt Petrinja, 45 Kilometer südöstlich von Zagreb und nur 235 Kilometer von Graz entfernt, brachen zeitgleich Häuser wie Kartons zusammen. Ein örtliches Krankenhaus wurde zerstört, die Stromversorgung und Netze von Mobilfunkanbietern gekappt, bis zum Abend zumindest sieben Tote geborgen, unzählige Menschen verletzt und nach Zagreb transportiert, Existenzen finanziell zerstört.

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