Entspannung im Ukraine-Konflikt? Putins doppeldeutige Manöver

Entspannung im Ukraine-Konflikt? Putins doppeldeutige Manöver
Der Kreml schickt beim Besuch von Kanzler Scholz Doppelbotschaften: Einerseits zieht man Truppen ab, andererseits denkt Moskau über die Anerkennung die "Volksrepubliken" im Donbass nach.

Olaf Scholz’ Reise nach Moskau war sinnbildlich für die Situation, in der sich der Westen derzeit befindet. Wladimir Putin hatte dem neuen deutschen Kanzler zwei Optionen für ihr Treffen am Dienstag gegeben: Entweder er lässt sich von russischen Ärzten auf Corona testen – oder er muss, so wie schon Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor ihm, in fünf Metern Distanz am mittlerweile ikonischen weißen Tisch von ihm Platz nehmen.

Dass Scholz sich für Letzteres entschied, und zwar ebenso wie Macron aus Angst vor DNA-Spionage, zeigt, wie wenig Vertrauen der Westen in Russland hat – und auch umgekehrt. Der gemeinsame Auftritt der beiden Politiker war dementsprechend wenig herzlich: Beide betonten, dass man den Dialog in Sachen Ukraine weiter verfolgen werde – im Detail widersprachen sie einander aber geflissentlich. Echte Verhandlungserfolge nimmt Scholz nicht zurück nach Berlin.

Kommentare