"Entrussifizierung" in der Ukraine: Auch Russlands Dichter sollen verschwinden

"Entrussifizierung" in der Ukraine: Auch Russlands Dichter sollen verschwinden
Sowjetstatuen werden gestürzt, Straßen mit russischen Namensgebern umbenannt.

Über Jahrzehnte haben sie Schulter an Schulter für den Sozialismus gekämpft. Seit einigen Tagen aber sind der bronzene Ukrainer und sein russischer Genosse von ihrem Sockel gestürzt und in Stücke geschnitten worden. Das Monument aus der Zeit der UdSSR am Rand der Hauptstadt Kiew ist das erste, das offiziell entfernt wurde.

Mit dabei war Kiews Bürgermeister Witali Klitschko, der in seiner Rede eine Erklärung für den Sturz der Statue lieferte: "Du tötest nicht deinen Bruder, du vergewaltigst nicht deine Schwester – darum entfernen wir dieses Denkmal, das einst für die Freundschaft zwischen der Ukraine und Russland stand."

Mehr als 60 weitere Denkmäler sollen in den nächsten Monaten folgen. Ob sie nun russische und ukrainische Arbeiter, Lenin, oder einen russischen Dichter darstellen.

Es geht nicht nur um Denkmäler. Die "Entrussifizierung", wie Ukrainer dieses Vorgehen nennen – als Retourkutsche für die von Putin verkündete "Entnazifizierung" der Ukraine – soll auch die Namen, etwa von Straßen, betreffen. Hunderte dieser Namen im ganzen Land sind bereits auf Karten eingetragen und damit für die Umbenennung vorgesehen.

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