Rom: Ratten erster Test für neue Bürgermeisterin

Experten schätzen, dass auf jeden der drei Millionen Einwohner zwei Ratten kommen.

Kaum im Amt und schon ist Roms neue Bürgermeisterin Virginia Raggi mit einem ersten Problem konfrontiert: Eine Rattenplage macht zurzeit der Ewigen Stadt zu schaffen, was vor allem auf die anhaltende Problematik mit der Müllentsorgung zurückzuführen ist.

Raggi: "Rom ist keine Müllhalde"

Für Aufsehen im Internet sorgte ein in dem Randbezirk Tor Bella Monaca aufgenommenes Video, in dem Kinder 25 Ratten unweit eines Mistkübels zählten. "Heute bin ich in Tor Bella Monaca, um festzustellen, warum so etwas möglich ist. Rom ist keine Müllhalde. Wir werden mit Kontrollen und Sanktionen vorgehen, damit Rom wieder zu einer sauberen Stadt wird", kommentierte die am 19. Juni gewählte Fünf Sterne-Politikerin Raggi, die erste Frau, die in Roms Geschichte zur Bürgermeisterin aufgerückt ist.

Anhaltende Probleme mit der kommunalen Müllentsorgungsfirma AMA belasten Rom. Ein Grund für den Dreck in den Straßen, über den sich Bürger seit Monaten beschweren, ist, dass täglich mehr als ein Drittel der Müllwagen in der Garage bleibt, weil sie kaputt sind und das Geld für ihre Wartung fehlt. Die Entsorgungsfirma wird beschuldigt, in den vergangenen Jahren massive Günstlingswirtschaft betrieben und Personal mit politischen Verbindungen angestellt zu haben.

Zwei Ratten kommen auf einen Einwohner

Die Rattenplage ist in Rom jedoch fast so alt, wie die Stadt selbst. Doch ihre Zahl hat in jüngster Zeit zugenommen. Laut Experten zählt man für jeden der rund drei Millionen Einwohner zwei Ratten. Die Lage habe sich zuletzt verschlechtert. Müll türmt sich häufig auf den Straßen der italienischen Hauptstadt, gut für die Nager. Allein 2015 ist die Zahl der Beschwerden wegen der Plage um 133 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Ratten bevölkern U-Bahnschächte, Abflusskanäle und Parks.

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