Deutschland bekommt seine erste afrodeutsche Ministerin
Schleswig-Holstein gilt nicht gerade als das multikulturellste Bundesland Deutschlands: Den Norddeutschen wird gerne vorgeworfen, sie seien verschlossen, kühl und blieben am liebsten unter sich. Aminata Touré scheint das Klischee zu widerlegen: Die selbstbewusste 29-Jährige mit den Rastazöpfen soll ausgerechnet hier die erste afrodeutsche Landesministerin Deutschlands werden.
Während am Dienstag in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland Nordrhein-Westfalen CDU-Politiker Hendrik Wüst als Ministerpräsident der ersten schwarz-grünen Koalition des Landes bestätigt wurde, wurde auch im nördlichsten Bundesland der gemeinsame Koalitionsvertrag von Grünen und CDU unterzeichnet. Die CDU hatte die Wahl in Schleswig-Holstein im Mai mit 43,3 Prozent klar gewonnen, die Grünen wurden mit 18,3 Prozent zweitstärkste Kraft vor der SPD. Touré soll ein eigens zugeschnittenes Ressort für Soziales, Jugend, Familie, und Gleichstellung übernehmen.
Rassismus erlebt
Touré wurde in der 80.000-Einwohner-Stadt Neumünster in Schleswig-Holstein geboren und wuchs in einer Flüchtlingsunterkunft auf, ihre Eltern waren aus Mali nach Deutschland geflüchtet.
Kommentare