Wird die AfD tatsächlich verboten?

Wird die AfD tatsächlich verboten?
Im Bundestag haben sich genügend Abgeordnete gefunden, die einen ersten Schritt zum Parteiverbot machen wollen. Bis dahin ist es aber ein weiter Weg - und der könnte nach hinten losgehen.  

Der Zeitpunkt war wohl Zufall. Ausgerechnet an jenem Tag, an dem Österreich die FPÖ auf Platz eins wählte, sickerte in Deutschland die Meldung von einem möglichen AfD-Verbot durch: Nach Jahren der Diskussionen könnte der Bundestag ein Verbotsverfahren einleiten – 37 Parlamentarier sind für die Einbringung des Antrags nötig, gefunden haben sich sogar mehr.

Wie realistisch ist ein Verbot einer Partei, die bei Wahlen zuletzt teils ein Drittel der Wählerstimmen holte? Und könnte das der AfD nicht sogar nützen? Der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen.

Warum soll die AfD verboten werden?

Initiiert hat die Verbotsdebatte der Chemnitzer CDU-Mandatar Marco Wanderwitz, er wirbt seit Langem dafür. Sein Argument: Die AfD wolle die freiheitlich-demokratische Grundordnung abschaffen. Als Beispiel dafür führt er das Potsdamer Treffen an, wo die Partei über „die millionenfache Remigration“ von Nicht-Deutschen diskutierte – gemeint sind damit nicht Flüchtlinge, sondern alle Zuwanderer. 

Dazu kommt, dass der Verfassungsschutz die AfD in Teilen als rechtsextrem einstuft und mehrere Abgeordnete - etwa Thüringens Wahlsieger Björn Höcke – wegen Nazi-Äußerungen verurteilt wurden.

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