Den Ölpreis im Hinterkopf: Biden auf Versöhnungstour im Nahen Osten

Den Ölpreis im Hinterkopf: Biden auf Versöhnungstour im Nahen Osten
Vier Jahre nach dem Mord an Jamal Khashoggi trifft der US-Präsident auch erstmals auf den saudischen Kronprinzen.

Vor vier Jahren zog US-Präsident Joe Biden eine dicke rote Linie, nachdem der saudische Journalist Jamal Khashoggi, für die Washington Post als Nahost-Korrespondent tätig, in der Türkei von Attentätern im Auftrag des saudischen Königshauses grausam ermordet, zerstückelt und in Säure aufgelöst wurde. Biden verkündete, Saudi-Arabien werde künftig, obwohl ein wichtiger strategischer Partner der USA, wie ein „Paria“-Staat behandelt und einen „hohen Preis“ zahlen.

Vorsätze von gestern. Am Freitag wird der US-Präsident nach einer Visite in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten beim Kooperationsrat der Golfstaaten in Dschidda auch auf den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman treffen. Jenen Mann, der nach Erkenntnissen von US-Geheimdiensten den Mord an Khashoggi persönlich in Auftrag gab.

Was Biden als „Neu-Kalibrierung“ der Beziehungen bezeichnet, sprich Realpolitik, empfinden Kritiker als Kotau vor einem Menschenrechte strangulierenden Staat, der das internationale Öl-Kartell OPEC anführt und somit die eskalierenden Preise an US-Tankstellen mitbeeinflusst.

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