Jetzt ist Xi Jinping endgültig der mächtigste Mann der Welt

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Beim 20. Parteitag brach der Präsident mit etlichen Regeln des kommunistischen Chinas und besetzte alle hohen Ämter mit Loyalisten. Damit ist er der mächtigste Präsident seit Mao.

Es war eine bemerkenswerte Machtdemonstration. Zum Abschluss eines Parteitags, bei dem in der Großen Halle des Volkes in Peking kein Namensschild falsch platziert, keine Teetasse falsch ausgerichtet und keine Wortmeldung eine Sekunde zu lang gedauert hatte, kam es doch zu einer Unregelmäßigkeit. Unmittelbar, nachdem die Journalisten wieder in den Saal gelassen worden waren, schritten zwei Sicherheitsmänner an den Platz rechts neben Staatspräsident Xi Jinping, packten dessen Vorgänger Hu Jintao am Arm und führten ihn ab.

Der 79-jährige Hu, der stets als Befürworter einer marktwirtschaftlich orientierten Politik und guter Beziehungen zum Westen eintrat, galt eigentlich, wie alle chinesischen Ex-Präsidenten auch, nach seiner Karriere als unantastbar. Seinen Rauswurf begründete die Partei kurz darauf mit einem "Unwohlsein", doch Xi stellte damit bereits am Samstag klar, worauf dieser 20. Parteitag hinauslaufen würde: Auf einen Bruch mit über Jahrzehnte etablierten Regeln und der Konzentration aller politischen Macht auf eine Person - Xi Jinping selbst.

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