Rechtsextremist führte Proteste vor Österreichs Botschaft in Bukarest an

Die Spuren am Tag nach den Protesten vor Österreichs Botschaft in Bukarest
Vor der österreichischen Botschaft in Bukarest versammelten sich Samstagnacht Demonstranten, angeführt vom Rechtsextremisten George Simion.

Die Entscheidung, Österreichs, Rumäniens Schengen-Beitrit zu blockieren, lässt die Wut in Rumänien hochkochen. Samstagnacht versammelten sich etwa Hundert Menschen vor der österreichischen Botschaft in der Altstadt von Bukarest.

Sie wurden angeführt vom rechtsextremistischen Politiker und Parlamentsabgeordneten George Simion, der zu der Kundgebung in sozialen Medien aufgerufen hatte. Ein Großaufgebot an Polizei konnte weitere Ausschreitungen verhindern. Die Mitarbeiter hatten das Gebäude bereits zuvor verlassen.

Wichtigstes Thema

In den rumänischen TV-Nachrichtensendern gibt es an diesem Wochenende kein anderes Thema. Am laufenden Band melden sich lokale Politiker, aber auch Wirtschaftstreibende zu Wort, die Österreichs Haltung verurteilen und mit Gegenmaßnahmen drohen: Bauernverbände, Bürgermeister, Unternehmer.

"Die Leute sprechen offen darüber, dass sie sich an Österreich rächen wollen", sagt Katalin Druha, Chef der größten liberalen pro-europäischen Oppositionspartei des Landes zum KURIER: "Das gibt der Agenda der Rechtsextremisten gefährlichen Auftrieb."

Rechtsextremist führte Proteste vor Österreichs Botschaft in Bukarest an

Ein Protestteilnehmer schraubte das Schild an der Botschaft ab. 

Van der Bellen zitiert

Viel Beachtung findet auch der Kommentar des österreichischen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen, der die Entscheidung der Regierung ausdrücklich bedauert hatte. Bürger in Bukarest sind über die aktuellen Vorgänge auch in Österreich informiert und sprechen von "Schande" und einer "Beleidigung durch Österreich".

 

 

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