Brennpunkt Lesbos: Unhaltbare Zustände "für Flüchtlinge und für uns"

Brennpunkt Lesbos: Unhaltbare Zustände "für Flüchtlinge und für uns"
"Das Lager Moria ist ein absolutes Drecksloch", sagt ein Syrer. "Aber zurück nach Syrien kann ich eben auch nicht." Die Bevölkerung hat nach fünf Jahren Krise die Nase voll.

Lautes Geschrei, Jubelrufe, Autos hupen. Am Hafen von Mytilini herrscht Chaos. Um die 400 Flüchtlinge und Migranten laufen an den Pollern entlang, die Polizei hat alle Hände voll zu tun, für Ordnung zu sorgen.

In einer Phalanx treiben die Beamten die aufgebrachte Menge zurück – in eine Seitenstraße. Es sind hauptsächlich junge Männer, die sich der Polizei zwar fügen, aber durch lautes Gejohle klar machen, dass die Beamten mit ihnen noch ein paar Mal zu tun haben werden.

Der Grund für die Aufregung: Vor wenigen Stunden hat ein Marineschiff im Hafen angelegt. Unter den Migranten und Flüchtlingen gehen Gerüchte um, dass es sie ans Festland bringt. Weg von Moria. Dass sie von dort aus in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden sollen, dürfte ihnen nicht bekannt sein.

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