KURIER-Reporter neun Stunden in türkischem Gewahrsam

Unsere KURIER-Reporter verbrachten neun Stunden im türkischen Militärgewahrsam
Im Sperrgebiet - oder wie unsere Reporter wegen eines Sprachproblems stundenlang in türkischem Gewahrsam verbrachten.

„Werden festgehalten, schreibe heimlich. Keine Chance, Reportage zu schreiben, noch keine Affäre daraus machen.“ Rasch tippe ich diese Worte in mein Handy und schicke die Nachricht meinem KURIER-Kollegen Michael Hammerl. Währenddessen lächle ich dem türkischen Soldaten, der uns bewacht, ins Gesicht.

Instagram, Friends“, sage ich. Er freut sich. Seit drei Stunden sitzen KURIER-Fotograf Jürg Christandl und ich auf einem türkischen Militärstützpunkt fest, durften weder telefonieren, noch das Internet benutzen. Bis ein neuer Aufpasser gekommen ist. Per Google-Übersetzer stellte er Fragen wie: „Wie ist das Nachtleben in Wien? Wie viel verdient man in Österreich?“

Instagram als Lockmittel

In dem schleppend verlaufenden Gespräch schwärmte ich ihm von der Stadt vor. Er wurde neugieriger. „Instagram. Friends“, sagt er. „No Internet“, antwortete ich achselzuckend. Und dann geschah das, was ich nicht zu hoffen gewagt hatte: Er schaltete unser mobiles WLAN-Gerät ein, ich konnte endlich Kontakt nach Österreich aufnehmen.

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