NATO-Waffen gegen russisches Territorium? Scholz plötzlich dafür

NATO-Waffen gegen russisches Territorium? Scholz plötzlich dafür
Während neben Frankreich auch Polen mit der Entsendung von Soldaten in die Ukraine liebäugelt, gibt es in Washington eine Debatte über den Einsatz von US-Waffen gegen Ziele in Russland.

„Wir sollten Putin im Dunkeln über unsere Absichten lassen“, sagt Polens Außenminister Radoslaw Sikorski und bringt gleichzeitig einen Einsatz polnischer Truppen in der Ukraine im Spiel. Welche Rolle sie dort spielen könnten, ließ er im Dunkeln. Damit ist Sikorski nicht allein: Drei Monate nach Emmanuel Macrons lauten Überlegungen zu französischen Bodentruppen in der Ukraine ist weiterhin unklar, wann, wie, wo und ob überhaupt NATO-Soldaten auf ukrainischem Territorium zum Einsatz kommen sollen.

Unklarheit als Kalkül?

Erst Montagabend erklärte der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, dass eine Ausbildungsmission französischer Soldaten auf ukrainischem Boden beschlossene Sache sei – am Dienstag revidierte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow diese Aussage dann. Eine Ausbildungsmission im Westen der Ukraine scheint derzeit das realistischste Szenario zu sein.

Eine weitere, weitaus riskantere Alternative wäre, dass NATO-Soldaten die ukrainisch-belarussische Grenze schützen – und dadurch bis zu 140.000 ukrainische Soldaten freimachen, die an der Front im Osten eingesetzt werden könnten. Ein erneuter russischer Angriff von Norden würde dadurch unwahrscheinlicher, müsste man doch zuerst gegen offizielle NATO-Truppen kämpfen. Fraglich ist jedoch, ob Putin sich davon abhalten ließe. Das Risiko ist schwer kalkulierbar.

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