AfD-Chefin: "Ich drücke definitiv Donald Trump die Daumen"

AfD-Chefin: "Ich drücke definitiv Donald Trump die Daumen"
Alice Weidel war im ZDF-Sommerinterview zu Gast. Dort wünschte sie sich Donald Trump als nächsten US-Präsident. Sonst ging es überwiegend um das Thema Zuwanderung.

Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel wünscht sich, dass der Republikaner Donald Trump und nicht Amtsinhaber Joe Biden die US-Präsidentenwahl im November gewinnt

"Definitiv drücke ich Donald Trump die Daumen", sagte Weidel im ZDF-Sommerinterview. Der Demokrat Biden sei "offensichtlich nicht in Kontrolle seiner geistigen Kräfte". Er dürfe daher nicht länger Präsident bleiben. "Das geht überhaupt gar nicht."

Zudem habe Trump versprochen, den Krieg in der Ukraine zu beenden, indem er die finanzielle Unterstützung Kiews streiche. "Und ich glaube, dass er Wort hält."

Mit der AfD an der Macht wäre "alles ganz anders"

In dem 20-minütigen ZDF-Sommerinterview mit Moderatorin Shakuntala Banerjee in einem Wald in Sachsen drehte sich viel um die Frage, was denn in Deutschland anders laufen würde, wäre die AfD an der Macht.

Laut Weidel wäre dann "alles ganz anders". Thematische Schwerpunkte des Gesprächs waren die liebsten Themen aller Rechtspopulisten in ganz Europa: Migration, Grenzsicherung und Abschiebung. 

"Die Grenzen sind zu schließen und zu kontrollieren"

Die aktuelle Bundesregierung habe kein Konzept, wie mit Einwanderung umzugehen sei. Offene Grenzen würden Ausländer- und Jugendkriminalität explodieren lassen, so die AfD-Chefin. Mit ihrer Partei an der Macht gebe es "robuste" Grenzsicherung und ein "rigoroses" Abschieben. "Die Grenzen sind zu schließen und zu kontrollieren."

Das Bürgergeld für Ausländer würde sie abschaffen, es entfalte bloß eine "Sogwirkung", so Weidel. Statt Geld- soll es nur mehr Sachleistungen für Eingewanderte geben.

Ob sie als Kanzlerkandidatin bereitstehe, wollte Weidel nicht beantworten: "Ich kann mir viele Kandidaten vorstellen und das ist noch gar nicht durch", sagte Weidel. Diese Frage werde in den kommenden Monaten durch einen Parteitag oder durch eine Mitgliederbefragung entschieden.

Chrupalla hält Weidel für gute Kanzlerkandidatin

Eine solche Kandatur hatte sich der Vorsitzende der rechten deutschen Oppositionspartei, Tino Chrupalla, gewünscht: "Alice Weidel wäre eine sehr gute Kanzlerkandidatin, was ich auch unterstützen würde", sagte Chrupalla im ARD-Sommerinterview. Er greife damit aber keinen Entscheidungen vor. "Am Ende entscheidet das ein Parteitag oder die Basis in unserer Partei", betonte Chrupalla. 

Obwohl Parteien und nicht der Kanzler oder die Kanzlerin gewählt werden, ist in Deutschland bei den Listenersten oft von Kanzlerkandidaten oder -kandidatinnen die Rede. Die rechte AfD befindet sich seit Längerem im Aufwind. Kürzlich wurde sie aus einer gemeinsamen rechten EU-Fraktion, der auch die FPÖ angehörte, ausgeschlossen. Die Rechte formiert sich aber auch in der EU - nach der Wahl zum EU-Parlament - derzeit neu.

In der AfD waren Chrupalla und Weidel Ende Juni von einem Bundesparteitag für zwei weitere Jahre als Führungsspitze wiedergewählt worden. Für Chrupalla stimmten laut Partei knapp 83 Prozent aus, Weidel holte knapp 80 Prozent Ja-Stimmen. Bei der AfD werden Enthaltungen nicht mitgezählt.

AfD wird eigenen Kandidaten stellen: "Das ist ganz klar"

Chrupalla ging davon aus, dass die AfD in jedem Fall mit einer eigenen Kanzlerkandidatin oder einem Kanzlerkandidaten in die Bundestagswahl im Herbst kommenden Jahres gehen wird. "Das ist ganz klar. Denn ich denke, das erwarten auch die Wähler", sagte er in der ARD. Die AfD müsse bei der Wahl einen "Frontalangriff" auf die Bundesregierung führen.

Die Frage, wen die AfD letztlich aufstellen wird, wird laut Chrupalla harmonisch beantwortet werden. "Sie können davon ausgehen, dass es da keinen Machtkampf gibt und auch keinen Streit gibt."

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