Der Unterschied zu allen schon existierenden Corona-Ampeln wie in Österreich: Alle EU-Staaten übergeben ihre Daten nach einheitlichen Kriterien an die EU-Infektionsschutzbehörde (ECDC) in Stockholm. Eine stets aktualisierte Landkarte der Behörde wird dann in vier Farben darauf hinweisen, welche Regionen wie sehr betroffen sind: Grün wird eine Region demnach sein, wenn die Zahl der Neuinfizierten in den vergangenen 14 Tagen unter 25 je 100.000 Einwohner liegt. Zudem muss die Rate der positiv Getesteten an der Testgesamtzahl unter vier Prozent liegen.
Rot ist eine Region mit mehr als 150 Neuinfizierten pro 100.000 oder aber auch mit nur mehr als 50 Neuinfizierten, wenn gleichzeitig die Rate der positiv Getesteten über vier Prozent liegt. Graue Regionen haben zu wenig Daten geliefert.
Start kommende Woche
Den Start für das europäische Ampelsystem werden die Europaminister kommende Woche bei ihrem Treffen in Luxemburg geben.
Doch auch, wenn dann erstmals ein objektiver europäischer Überblick möglich ist, werden die Staaten daraus nicht unbedingt einheitliche Schlüsse ziehen: Welches Land eine Reisewarnung für welche Region verhängt, das entscheiden die jeweiligen Regierungen weiter selbst. Die Kommission in Brüssel kann nicht mitentscheiden.
Die Hoffnung aber schwang gestern bei den Beratungen der EU-Botschafter in Brüssel mit: Gibt es erst einmal einheitliche Bewertungskriterien, könnten sich auch die Maßnahmen daraus allmählich angleichen. Sprich: Auch die Reisewarnungen könnten weniger auseinanderdriften. Unterschiedlich bleiben vorerst in den EU-Staaten auch die Quarantäneregeln.
Geplant ist indessen ein europaweit einheitliches Online-Formular für Flugzeug- und Schiffsreisende. Darin wird angegeben, in welcher Region sie sich zuletzt aufgehalten haben und was ihr Reiseziel ist.
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