Hotelier Holleis zu Reisewarnungen: "Wie Kriegserklärungen"

Hotelier Holleis zu Reisewarnungen: "Wie Kriegserklärungen"
Warum Wilfried Holleis ein Lockdown jetzt lieber ist als eine Reisewarnung im Winter - und für ihn Hundertausende Euro letztlich Peanuts sind

Zur Hotelgruppe des Salzburgers Wilfried Holleis gehören fünf Hotels (wie das Grand Hotel und der Salzburgerhof in Zell am See oder das Miramar in Opatija/Kroatien) mit insgesamt 1.200 Gästebetten. Mit der Arbeit der Regierung ist der Chef von 450 Mitarbeitern nicht zufrieden.

KURIER: Herr Holleis, bekommen Sie beim Wort Reisewarnung eigentlich schon Hautausschlag?

Wilfried Holleis: Nein, aber beim Wort Bundesregierung.

Wegen der Reisewarnung für Kroatien oder wegen der neuesten Beschlüsse?

Beides. Die Regierung mag ja guten Willen haben. Der wird aber konterkariert durch eine handwerklich-technische Inkompetenz, ich sage nur Corona-Ampel und bürokratische Auswüchse am laufenden Band wie bei der Kurzarbeit und beim Fixkostenzuschuss.

Letzterer hilft doch gerade auch Ihrer Branche.

Es ist lächerlich. Ja, ich habe ein paar Hunderttausend Euro bekommen. Das ist viel Geld und nett. Aber für ein Unternehmen unserer Größe mit einer Bilanzsumme von 70 Mio Euro sind das nur Peanuts. Leider sind wir nicht die AUA. Auch wenn es die Politik anders darstellt: Es stimmt nicht, dass sie die Branche mit ihren Zuschüssen rettet. Die Branche kämpft in Wirklichkeit um jeden Gast, um sich selber zu retten.

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