Warum sterben die Höfe aus?

Warum sterben die Höfe aus?
Seit 2010 ging die Zahl der Betriebe um rund zehn Prozent zurück. Warum auch EU-Förderungen das Höfesterben nicht stoppen können.

Die österreichischen Land- und Forstwirte tragen rund 1,3 Prozent zur Bruttowertschöpfung der Volkswirtschaft bei. 7,7 Milliarden Euro erwirtschafteten die Landwirte 2020, 1,7 Milliarden Forstwirte. Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten „Grünen Bericht“ des Landwirtschaftsministeriums hervor. Die Wertschöpfung wird von immer weniger Betrieben getragen – seit 2016 stellten rund 3.600 Betriebe ihre Bewirtschaftung ein, die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe sank damit auf 155.754. Das „Höfesterben“, wie der Strukturwandel genannt wird, setzt sich damit fort. Noch in den 1950-ern gab es rund 430.000 Betriebe; beim EU-Beitritt 1995 waren es 240.000. Betroffen sind vor allem kleinere Höfe. Wie kann das sein, wenn die EU auf einen Fördertopf gefüllt mit 85 Milliarden Euro für Agrarbetriebe zurückgreifen kann? Das Geld sei nicht dafür gedacht, Einkommen für Bauern zu generieren, erklärt Agrarpolitik-Experte Christian Rehmer von „Bund“ in einem Kontrast-Interview. „Die Höhe der Förderungen richtet sich nach der Fläche des Betriebes.“ Für kleine Betriebe würden Subventionen nur fünf bis zehn Prozent des Jahreseinkommens ausmachen, bei größeren bis zur Hälfte. In Österreich würden 85 Prozent der Gelder an 20 Prozent der Betriebe – jene mit viel Fläche – ausgezahlt. OW

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