Ukraine nimmt den ersten Schritt zum EU-Beitritt

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
Die Ukraine und die Republik Moldau sollen den Status eines Kandidatenlandes erhalten, empfiehlt die EU-Kommission. Bosnien muss dagegen weiter warten

Ein gelber Blazer über einer blauen Bluse – Ursula von der Leyens Kleidungswahl in den Farben der ukrainischen Flagge sprach am Freitag schon Bände: „Die Ukraine verdient eine europäische Perspektive“, sagte die Chefin der EU-Kommission in Brüssel. Damit sprach sie offiziell aus, was ihr persönliches Bemühen um das kriegsgebeutelte Land längst hat erwarten lassen:

Die Ukraine, ebenso wie die kleine Republik Moldau, soll den Status eines EU-Beitrittskandidatenlandes erhalten. Fast schon emotional für die sonst so kontrollierte Präsidentin der Brüsseler Behörde holte sie aus: „Die Ukrainer sind bereit, für die europäische Perspektive zu sterben. Wir wollen es ihnen ermöglichen, den europäische Traum zu leben.“

Doch von der Leyen bremste sogleich: „Es gibt noch sehr viel zu tun.“ Die Anerkennung eines Landes als EU-Kandidat ist noch Jahre, oft Jahrzehnte von einem echten Beitritt zur Union entfernt.

„Diese Empfehlung ist an die Auflage geknüpft, dass die Ukraine rasch Schritte in wesentlichen Bereichen der Korruptionsbekämpfung, Justiz und bei den Grundrechten setzt“, meint dazu Außenminister Alexander Schallenberg. Aus seiner Sicht „eine vernünftige Herangehensweise“.

Kommentare