34 Jahre nach Lockerbie-Terror: Wurde Bombenbauer an USA „verkauft“?

34 Jahre nach Lockerbie-Terror: Wurde Bombenbauer an USA „verkauft“?
34 Jahre nach dem Attentat auf PanAm-Maschine wird der mutmaßliche Mastermind aus Libyen in US-Haft geliefert

Die Hintergründe der Aktion sind vorerst im Dunkeln, das Ergebnis aber ist eine kriminalistische und politische Sensation: 34 Jahre nach dem Bombenanschlag auf das Passagierflugzeug der US-Fluglinie PanAm, bei dem 270 Menschen getötet wurden, ist der mutmaßliche Bombenbauer in den Händen des FBI in den USA.

Libysche Miliz

Wie aber konnte die US-Polizei ihm habhaft werden und ihn in die USA bringen? Der Erfolgsmeldung vom Wochenende sind wohl jahrelange Verhandlungen vorausgegangen – und das mit einer Miliz in Libyen mit zweifelhaftem Ruf. Vor exakt zwei Jahren hatten die US-Behörden wohl erstmals Wind von Masuds Verbleib in Libyen bekommen – und auch neue Indizien für seine zentrale Rolle in dem Terroranschlag von 1988. William Barr, damals US-Justizminister, teilte jedenfalls mit, dass Anklage gegen den gebürtigen Tunesier erhoben werde.

Verhör

Offensichtlich hatte der seine Mittäterschaft im Verhör gestanden. Dieses Verhör aber war mutmaßlich von einer bewaffneten Miliz durchgeführt worden. Die hatte Masud in den Wirren des seit Jahren andauernden Bürgerkrieges in Libyen in ihre Gewalt bekommen.

Wertvolle Beute

Eine wertvolle Beute. Schließlich war Masud persönlicher Vertrauter des 2011 gestürzten und ermordeten libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi. Der hatte Masud nicht nur mit dem Attentat auf die PanAm-Maschine, sondern auch mit jenem auf eine Diskothek im damaligen Westberlin zwei Jahre zuvor betraut.

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