1.200 Menschen aus Mittelmeer in Italien gerettet

Italienische Küstenwache.
Seit Dienstagabend gab es mehrere Einsätze. Auch zwei Leichen wurden geborgen.

Bei mehreren Einsätzen im Mittelmeer sind seit Dienstagabend circa 1.200 Migranten im zentralen Mittelmeer gerettet worden. Dabei wurden zwei Leichen geborgen, teilte die Küstenwache in einer Presseaussendung am Mittwoch mit. Die Migranten wurden von Schiffen der italienischen Küstenwache und der Marine gerettet.

Zwei Fischerboote mit mehreren hundert Migranten an Bord, die aus Libyen abgefahren waren, wurden in Sicherheit gebracht. Auf dem ersten Fischerboot befanden sich 416 Migranten, die an Bord des italienischen Marine-Schiffes "Diciotti" gingen. Ein spanisches Patrouillenboot, das im Rahmen einer Frontex-Mission unterwegs war, nahm außerdem 78 Migranten an Bord. Bei der Rettung anderer Booten erreichte die Gesamtzahl der Geretteten circa 1.200 Menschen.

Mehrere Einsätze

Die Crew des von der Hilfsorganisation SOS Mediterranée betriebenen Rettungsschiffes "Ocean Viking" hat bei weiteren Einsätzen im Mittelmeer mehrere Migranten in Sicherheit gebracht. An Bord befinden sich derzeit 202 Menschen, die vor Libyen gerettet wurden, twitterte SOS Mediterranée am Mittwoch. Die NGO forderte einen Landehafen für die Geretteten.

Die Crew des Rettungsschiffes "Humanity 1" hat in der Nacht auf Dienstag außerdem 113 Menschen gerettet, die sich an Bord eines seeuntauglichen Schiffes befanden. An Bord des Rettungsschiffes "Sos Humanity" sind derzeit 158 Personen.

Landungsverbot wird geprüft

Das italienische Innenministerium prüft ein Landungsverbot für die Rettungsschiffe, die in Italien landen wollen. Die beiden Schiffe "Ocean Viking" und "Humanity 1" seien nicht im Einklang mit den EU-Regeln, verlautete aus dem Innenministerium in Rom. Das Landungsverbot könnte zu einem Politikum werden.

Die neue italienische Regierung von Premierministerin Giorgia Meloni will sich stärker dafür einsetzen, um Migrantenabfahrten von Nordafrika in Richtung Süditalien zu verhindern. "Die Rettung von Menschen und der humanitäre Ansatz ist wichtig, aber wir werden alles Erdenkliche tun, um diese Seefahrten, die manchmal zu Todesfahrten werden, zu verhindern", sagte der neue Innenminister Matteo Piantedosi laut Medienangaben.

Kampf gegen illegale Migration

Der italienische Außenminister Antonio Tajani versprach am Mittwoch einen entschlosseneren Kampf Italiens gegen die illegale Migration. Legale Einwanderungswege sollen dagegen gefördert werden. Zugleich erklärte sich Tajani laut Medienangaben für Kooperationsprogramme mit afrikanischen Ländern, um die Auswanderung in Richtung Europa zu bremsen.

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