Bei ausländischen Leiharbeitern gibt es allerdings immer wieder negative Erfahrungen mit der Unterbringung, weiß Grammelhofer. So würden nicht selten bis zu sechs Menschen in einer 60-Quadratmeter-Wohnung wohnen – und dafür pro Person monatlich 300 Euro Miete bezahlen. „Da wird zum Teil gutes Geld gemacht“, sagt der Gewerkschafter. Dass Bauarbeiter in Containern wohnen, gäbe es heute nur noch eher selten. Wenn das doch der Fall sei, dann oft unter schlechten hygienischen Bedingungen. „Da gibt es Bereiche, in die ich nicht hineingehen würde“, so Grammelhofer.
Wo Erntehelfer während ihres Einsatzes in Österreich wohnen, ist laut Eva Gantar von der Landwirtschaftskammer Österreich ebenfalls sehr unterschiedlich. „Die Palette reicht von fünf Zimmern für fünf Mitarbeiter direkt am Hof, bis hin zu Gemeinschaftsunterkünften, die von mehreren Betrieben gemeinsam angeboten werden.“
In Tirol haben sich vor ein paar Jahren fünf Gemüsebaubetriebe zur 5er Gemüseland Tirol GmbH zusammengetan und gemeinsam ein Kasernenareal gekauft, auf dem sie jetzt gemeinsam produzieren. Zu Spitzenzeiten sind bis zu 300 Mitarbeiter in den Unterkünften am Areal untergebracht. „Es handelt sich um Saisonniers, die sechs bis neun Monate bei uns arbeiten, zum Teil schon seit vielen Jahren“, sagt Geschäftsführer Christian Braito. Derzeit sind 200 Mitarbeiter beschäftigt, was in Corona-Zeiten eine logistische Herausforderung ist.
Test verpflichtend
„Jeder Mitarbeiter der neu kommt, muss einen Corona-Test machen“, betont Braito, dessen Organisation die Kosten für die Tests übernimmt. In den Produktionshallen und auf den Feldern wird in Arbeitspartien gearbeitet, die sich nicht überschneiden dürfen. Zudem wird darauf geachtet, dass Arbeiter, die nicht zusammen arbeiten, auch nicht zusammen wohnen.TP/SH
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