Türkei-Wahl: Waren wir naiv? Nein, realistisch!

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All jene, die einen Richtungswechsel in der Türkei prognostiziert hatten, lagen falsch. Wirklich?
Caroline Ferstl

Caroline Ferstl

Mein Kollege Walter Friedl, der die Türkei jahrzehntelang bereist und beobachtet hat, prognostizierte einen Sieg Erdoğans zu einer Zeit, als sich die Umfragen langsam auf die Opposition als Sieger einigten, als der Name Kılıçdaroğlu auch außerhalb der Türkei an Bekanntheit gewann, als sich ganz vorsichtig das Gefühl eines möglichen Richtungswechsels breit machte.

"Wishful thinking der Eliten und des Westens", kommentierte er die hoffnungsvollen Vorhersagen nach der ersten Runde, in der die Opposition dem Amtsinhaber unterlag. Die Stichwahl war für ihn schon entschieden.

Doch es war weder Wunschdenken noch Naivität oder Ahnungslosigkeit, die Medien, Umfrageinstitute, ja sogar renommierte Politologen und langjährige Beobachter der türkischen Politik täuschten. Sondern simpler Realismus.

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