Debatte gewinnt an Fahrt: Soll eine Impfpflicht eingeführt werden?
Von einer Impfpflicht speziell für Lehrer wollte Heinz Faßmann zuletzt nichts wissen. Man müsse das Thema "breiter diskutieren", sagte der Bildungsminister. Und auch wenn er damit eigentlich den Fokus von den Lehrern, für die die Rufe nach eine verpflichtenden Impfung zuletzt wieder lauter wurden, nehmen wollte, so ließ Faßmann doch damit aufhorchen.
Breiter diskutieren? Also gar eine Impfpflicht für alle, wie das im aktuellen KURIER vom Mittwoch etwa auch ein Gastronomie-Sprecher fordert? Klar ist: Mit steigenden Fallzahlen wird die Debatte um eine Impfpflicht an Brisanz gewinnen.
Aber ist eine Pflicht zur Impfung überhaupt ein probates Mittel, um Herdenimmunität herzustellen? Und darf der Staat das überhaupt anordnen?
Ein Pro und Contra von unseren Redakteurinnen Ingrid Teufl und Susanne Mauthner-Weber:
Pro
Nein, ich bin kein Fan von Law and Order oder Blockwart-Mentalität. Denunziantentum ist mir zutiefst zuwider. Es geht auch nicht darum, Impfunwillige vorladen zu lassen oder an den Pranger zu stellen.
Heikel ist das Thema allemal, persönlich, juristisch und arbeitsrechtlich. Doch schon jetzt gibt es Pflichten, denen wir uns unterziehen (müssen): Schulbesuch, Anschnallen beim Autofahren oder Rauchverbote in der Gastronomie. Und in anderen Ländern gibt es bereits Pflichtimpfungen, um etwa Masernausbrüche zu verhindern. Deutschland führte 2020 eine Verpflichtung zur Masernimpfung zum Besuch eines Kindergartens ein. Auch in vielen US-Bundesstaaten gibt es verpflichtende Impfungen. Auf Corona bezogen, könnte eine Impfpflicht möglicherweise sogar weitere Lockdowns verhindern.
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