Wer hämmert so früh durch Mark und Bein – es ist nicht nur der Nachbar allein

Wer hämmert so früh durch Mark und Bein – es ist nicht nur der Nachbar allein
Seine Nachbarn kann man sich nirgendwo aussuchen. Das ist manchmal ganz schön mühsam.
Michael Pekovics

Michael Pekovics

Schlag. Jetzt hat er es schon wieder getan. Dieser eine Nachbar im Burgenland. Oder war’s der andere? Eigentlich egal. Geweckt wurde Ihr Kolumnist jedenfalls und das nicht von den warmen Strahlen der Morgensonne, sondern wie gefühlt an jedem Samstagmorgen mit Lärm. Grundlage dafür: Dieses ungeschriebene Gesetz am Land, so früh als möglich alles zu erledigen, was laut ist. Also Holz schneiden für den Winter zum Beispiel. Oder mit dem laufenden Traktor vor dem Fenster stehen bleiben und sich laut schreiend mit einem anderen zu unterhalten. Beliebt ist auch das Spiel, ausdauernd irgendetwas in die Erde zu schlagen, am besten Metall auf Metall.

Um. Rasenmähen geht ja zum Glück ganz in der Früh noch nicht, weil da ist es zu nass. Sonst würden die Lieblingsnachbarn vermutlich schon um 6 Uhr auf dem Rasenmäher-Mini-Traktor sitzen und stoisch ihre Runden am burgenländischen Rasen drehen. In der Hoffnung, daraus irgendwann einen englischen zu machen. Wenigstens ist das Bewässern desselben nicht laut beziehungsweise hat der klackende Wassersprinkler eine gewisse meditative Wirkung.

Schlag. Wobei, in der Stadt ist es ja eigentlich auch nicht besser. Zumindest nicht für Ihren Kolumnisten. Der hat nämlich in seiner Wohnung neuerdings den schlimmsten aller Nachbarn überhaupt – eine Baustelle. Und gleich so eine, wo zwecks Fundament zig Pfähle Zentimeter für Zentimeter in den Boden gerammt werden müssen. Die gute Nachricht: Mit Vollendung des Bauwerks in Blickrichtung Osten fehlen künftig wenigstens die weckenden Sonnenstrahlen in der Früh. Und die lärmenden Nachbarn vom Land am Rasenmäher-Traktor sowieso.

KURIER-Redakteur Michael Pekovics kommentiert

Michael Pekovics ist Teamleiter des KURIERs im Burgenland.

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