Energiesparen in der Weihnachtszeit – bis jemandem ein Licht aufgeht

Energiesparen in der Weihnachtszeit – bis jemandem ein Licht aufgeht
In der Stadt wird (zum Teil) sichtbar Energie gespart. Das kann man unangenehm finden, aber auch gut.
Julia Schrenk

Julia Schrenk

Die Wiener Linien haben das Licht abgedreht (zuerst in der U3-Volkstheater das riesige Kunstwerk, dann in Wien-Mitte jede zweite Lampe entlang der Gleise) und die Temperatur in den Waggons zurückgedreht – auf 19 Grad. Das kann man arg finden oder sogar unangenehm. Man kann es auch gut finden: In Zeiten der Energiekrise spart tatsächlich jemand sichtbar Energie.

Das können ja sonst nur wenige in der Stadt behaupten: Das, was die SPÖ als Energiesparplan verlautbart hat, sind ja vor allem Maßnahmen, die ohnehin schon umgesetzt werden. (Umrüstung auf LED-Leuchten, Ausstieg aus fossiler Energie. ) Beim Christkindlmarkt auf dem Rathausplatz, den heuer erstmals das stadteigene Stadt Wien Marketing ausrichtet, hat man sich durchgerungen, eine Woche später zu starten. (Am 19. November statt am 12. November.) Und in manchen Einkaufsstraßen hat man vereinbart, die Weihnachtsbeleuchtung täglich etwas später auf- und etwas früher abzudrehen. Und auch nicht mehr so lang hängen zu lassen.

In der Neubaugasse zum Beispiel leuchtet sie dann ab 18. November und nur bis 8. Jänner – also acht Tage kürzer als üblich. In vielen anderen Einkaufsstraßen (Wollzeile, Josefstädter Straße, Währinger Straße) stehen die Entscheidungen noch aus.

Schräg ist das schon. Was jahrelang (und nicht nur in Wien) künstlich ausgedehnt wurde, wird jetzt – und nur nach reiflicher Überlegung – wieder etwas zurückgefahren.

Dabei wäre jetzt ein guter Anlass, all das Weihnachtsbrimborium auf die Zeit zu begrenzen, in der es seine Berechtigung hat: die Weihnachtszeit. Die startet heuer am 27. November – da ist 1. Advent – und endet (gemeinhin) am 6. Jänner. Eine Rückbesinnung, die man in den nächsten Jahren auch ohne so großen Energiespardruck andenken sollte.

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