Das Ende der Melange und der Anfang des Cappuccinos

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Nur noch 20,3 Prozent der Befragten gaben sie als liebsten Kaffee an, das bringt keinen Platz auf dem Stockerl.
Julia Schrenk

Julia Schrenk

Starten wir den Tag mit einem kleinen Rätsel. Ein Kapuziner ist a) ein Kapuzenpulloverträger b) ein Gartengewächs c) ein Kaffee? Und weiter: Was ist ein Franziskaner? Ein Einspänner? Ein Verkehrt?

Sie merken schon: Es geht hier heute um Kaffee. 162 Liter pro Jahr und Nase, zwei bis drei Tassen pro Tag – so viel trinken die Österreicherinnen und Österreicher. Und das – Achtung, jetzt kommt’s – am liebsten zu Hause. Das geht aus dem Kaffeereport 2022 hervor, in Auftrag gegeben vom Kaffeemaschinenhersteller De Longhi, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Marketagent. Grund dafür sind: Die Pandemie (eh klar) und das Homeoffice (auch klar). Weiteres zentrales Ergebnis der Untersuchung: Die Österreicherinnen und Österreicher trinken ihren Kaffee am liebsten als Verlängerten (38 Prozent), als Cappuccino (34,5 Prozent) und als Espresso (25,3 Prozent).

Fällt Ihnen etwas auf?

Weit und breit keine Spur von der Melange! Nur noch 20,3 Prozent der Befragten gaben sie als liebsten Kaffee an, das bringt keinen Platz auf dem Stockerl. Und das schon zum dritten Mal in Folge. Richtig Sorgen machen muss man sich trotzdem nicht. Oder wäre Ihnen jemals in einem Kaffeehaus ein Unterschied zwischen einer Melange und einem Cappuccino aufgefallen? Eben. Letzterer ist übrigens aus dem Kapuziner entstanden: einem schwarzen Kaffee mit Schlagobershäubchen.

Richtig gut kriegt man ihn im Kaffeehaus seines Vertrauens serviert. Genauso wie den Franziskaner, Einspänner, Verkehrt. Und wenn man nicht unbedingt zum Fenster Café in der Griechengasse geht und sich seinen Kaffee um wohlfeile 9,50 Euro in ein Stanitzel einfüllen lässt, kann man sich den Besuch im Kaffeehaus vielleicht sogar während der Krise noch hie und da leisten.

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