Ein Enzi wie eine Veganista-Eissorte

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Die Farbgebung der Sitzmöbel im Museumsquartier erfolgt nach einer eigenen Farbenlehre.
Julia Schrenk

Julia Schrenk

Alle zwei Jahre zwischen Weihnachten und Heilige-Drei-Könige können die Wienerinnen und Wiener vom höchsten demokratischen Gut in ihrer Stadt Gebrauch machen: der Wahl der neuen Farbe für die Enzis im Museumsquartier.

Seit 2002 werden die Sitzmöbel jeden Frühling im Hof des MQ aufgestellt, seit 2008 lassen die Verantwortlichen via Online-Voting darüber abstimmen, welche Farbe die Möbel bekommen. 2002 erschienen sie ganz in Weiß, 2008 setzte sich Austria-Violett gegen Rapid-Grün durch. Dazwischen waren die Enzis Schwimmbad-Blau (2003) und Freudliegen-Rot (2006), Candyshop-Pink (2010) und Strawberry-Field-Red (2011), Tröpferlbad-Blau (2013) und Twinny-Grün (2017); in den vergangenen zwei Jahren Libellen-Grün.

Enzi-Farben wie eine klassische Eissorte von Veganista.

Wessen Ansprüchen da ein einfaches Rot, Gelb oder Blau nicht gerecht zu werden scheint? Jenen der Marketingabteilung des MQ. Sie will einerseits auf besondere Events eingehen (2008 etwa war Wien einer der Austragungsorte der Spiele der Fußball-EM; im Vorjahr wurde die Libelle am Dach des Leopold-Museums eröffnet).

Und andererseits will sie auch manchmal nur lustig sein, wienerisch lustig.

Für 2021 und 2022 stehen daher jetzt MA48-Orange, Powidl-Blau, Zuckerlrosa und Bobo-Grün zur Auswahl. Laut einer Sprecherin handelt es sich dabei um ein „Orange wie die Autos der 48er“, ein „Blau, das nur in Nuancen Violett enthält und ansonsten an das Ursprungsprodukt erinnert: die Zwetschke“, ein „kräftiges Rosa“, das aber nicht pink ist und – ja, was ist eigentlich Bobo-Grün? Ein „sattes Grün, kein helles.“

Das MQ, Heimat der Grün-wählenden Neubauer Bobos.

Ab heute und bis 6. Jänner können Sie hier abstimmen. Wunsch ans Christkind: Powidl-Blau.

Ich war auch sehr brav heuer!

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