(K)ein Weihnachtseinkauf wie damals

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Am 18. und 19. Dezember sollen die Wienerinnen und Wiener ihre Weihnachtseinkäufe erledigen - während ein radikalisierter Mob durch die Stadt ziehen will.
Julia Schrenk

Julia Schrenk

Ein Kaffeehaus-Frühstück davor, ein Glühwein danach. In Vor-Pandemie-Zeiten konnte der Weihnachtseinkauf manchmal sogar ganz nett sein.

Davon sind wir heuer weit entfernt.

Dabei hat die Stadt gemeinsam mit der Wirtschaftskammer jetzt sogar das sogenannte Weihnachtszuckerl ins Leben gerufen. Wer diesen Samstag und Sonntag in einem Wiener Geschäft einkauft, kann die Rechnung online einreichen und bekommt mit Glück mindestens 50 Prozent des Betrags (maximal 100 Euro) in Form eines Gastro-Gutscheins zurück.

Das soll das Weihnachtsgeschäft der Geschäftsleute noch etwas aufbessern.

Und das klänge auch geradezu verlockend. Wenn, ja wenn! da die Coronaleugner/Impfgegner nicht schon wieder durch die Innenstadt marschieren würden.

Seit Wochen grölen sie – meistens am Samstag – ihre Fantasien vom „Corona-Faschismus“ und vom „Maßnahmen-Terror“. Angestachelt von rechtsextremen Rednern, ohne Masken, ohne Abstand. Sie halten sich nicht an Demo-Routen, sie bedrängen Journalistinnen, sie fahren mit den Öffis. Ohne Masken, ohne Abstand.

Auch morgen wollen sie wieder durch die Stadt ziehen. Und während die Organisatoren des Lichtermeeres für die Corona-Toten ihre Veranstaltung am Sonntag auf 18.30 Uhr verschoben haben, wollen die Impfgegner das Demoverbot, das bis 18 Uhr gelten soll, „nicht hinnehmen“, wie sie wissen ließen.

Und die City-Geschäftsleute, die 2016 nach den Protesten gegen den Akademikerball noch lautstark forderten, „Demonstrationen mit erhöhtem Gefahrenpotenzial in der Innenstadt“ zu verbieten? Die schweigen.

Solange Stadt und Polizei den radikalisierten Impfgegner-Mob nicht einbremsen, wird’s schwierig mit dem Weihnachtseinkauf wie damals.

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