Von der Klima- über die Energiekrise, die Migration, die Sicherheit, den Frieden bis zur Freiheit. Und dann folgte der Satz: „Entscheiden wir nicht voll Angst, sondern voll Zuversicht.“
Das mag mancher als banale, abgedroschene Binsenweisheit abtun. Das ist es aber nicht, weil das Gegenteil derzeit passiert. Bei sehr vielen Entscheidungen – gleichgültig ob man in die Politik oder die Wirtschaft schaut – überkommt einem das beklemmende Gefühl, dass diese vor allem Angst getrieben passieren. Die aktuellen Rahmenbedingungen wie zum Beispiel die Kriegsschauplätze in der Ukraine und in Gaza, der wirtschaftliche Abschwung, die Uneinigkeit in Europa, die Angst vor Terror oder die Flüchtlingsströme verleiten auch dazu. Verstärkt wird das alles durch die Angstparolen einiger politischer Kräfte, die damit auf Stimmenfang gehen wollen.
Dennoch: Zuversicht ist ein Motor, der eine Gesellschaft weiter bringt, der für gute Lösungen sorgt. Angst führt dazu, dass man sich duckt, dass man nur auf dem Erreichten verharrt und dieses verteidigt, dass man rückwärtsgewandt denkt und so vielfach die falschen Entscheidungen trifft. Es ist gut, dass das von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, unserem Staatsoberhaupt, bei den Salzburger Festspielen deutlich angesprochen worden ist. Auch in Verbindungen mit dem Satz von Franz Grillparzer: „Es ist ein gutes Land.“
Es gibt in dieser Rede noch einen Satz, der herausgehoben werden sollte. „Was uns auszeichnet, ist ein gewisser Pragmatismus.“ Der scheint der türkis-grünen Regierung abhandengekommen zu sein, wie uns das unwürdige Schauspiel rund um die Nominierung einer Kommissarin oder eines Kommissars für die EU vor Augen führt. Da soll es ja diese Woche eine Lösung geben, nachdem Alexander Van der Bellen am Rande der Eröffnung der Bregenzer Festspiele seine Freunde aus der grünen Partei zur Staatsräson ermahnt haben soll.
Dieser Pragmatismus wird aber auch für den Bundespräsidenten selbst zum Maßstab werden, wenn er nach dem 29. September einen Regierungsauftrag erteilen muss und ihm FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl als Wahlsieger gegenüber steht.
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