Stromaufwärts

Robert Kleedorfer

Robert Kleedorfer

Ob Österreich allerdings wirklich 50 zusätzliche Wasserkraftwerke benötigt, ist zu hinterfragen.

von Mag. Robert Kleedorfer

Über Kraftwerkspläne

Der Ausbau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen soll forciert werden. Darüber sind sich prinzipiell alle Entscheidungsträger einig. Nur über den Weg dorthin nicht. Jedes zusätzliche Kraftwerk und jedes weitere Windrad wird sofort von lokalen Bürgerinitiativen bekämpft. Aktuelles Beispiel ist das Murkraftwerk in Graz. Dafür kann man Verständnis haben, sieht man die Bilder von hunderten gerodeten Bäumen und einer zerstörten Uferlandschaft.

Umgekehrt hat das Projekt eine Umweltverträglichkeitsprüfung unterlaufen und diese bestanden. Die Rechtsgültigkeit des Bauvorhabens ist somit gegeben. Wer glaubt, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, täuscht sich.

Paradoxerweise sind es gerade oft die selben Aktivisten, die sich vehement für grünen Strom aussprechen. Nur von irgendwo her muss dieser kommen. Der Strombedarf steigt, die Preise werden es auch tun, vor allem dann, wenn nicht genug Angebot am Markt vorhanden ist.

Ob Österreich allerdings wirklich 50 zusätzliche Wasserkraftwerke benötigt, wie die E-Wirtschaft vorsieht, ist zu hinterfragen. Erst recht in dem Fall, dass der gewonnene Strom exportiert werden soll. Dann sollten die Baufahrzeuge lieber in der Garage bleiben. Denn sollten all diese Pläne umgesetzt werden, droht eine immense Zerstörung und Verschandelung der heimischen Flusslandschaften.

Bericht dazu: https://kurier.at/wirtschaft/regierung-will-mehr-gruenen-strom/250.473.412

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