Hilfe, Parallelspiele!
Es wird hart. Der gut sortierte Alltag aller WM-Süchtigen wird chaotisch.
Entscheidungsfrage an alle WM-Abhängigen: Kamerun – Brasilien oder Kroatien – Mexiko? "Natürlich beides", werden Sie antworten. Aber so einfach ist das nicht. Ab heute wird parallel gespielt. Willkommen in der Gruppenentscheidungsphase!
Und schon artet das entspannte Spektakel in Stress aus: Welches Spiel läuft auf dem Public-Viewing-Schirm meiner Wahl? Wenn es nur eines ist, versäume ich vielleicht das bessere. Bei Parallelschaltung wird Multitasking erforderlich – dafür ist das menschliche Hirn nicht gebaut. Ich könnte zu Hause bleiben und mich dem ORF-Diktat beugen: alles der Reihe nach im Live-Aufzeichnung-Live-Aufzeichnung-Takt. Aber wer hält das aus, wenn ARD und ZDF je beide Spiele auf Haupt- und Nebensendern übertragen? Wenn Apps und Mediatheken zum Rund-um-die-Uhr-Schauen verleiten?
Es wird hart. Es wird Streit um die Fernbedienung geben. Der gut sortierte Alltag aller WM-Süchtigen wird chaotisch. Aber man kann das schaffen. Solange der Strom nicht ausfällt und der Fernseher nicht spinnt.
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