Heiliges Herz
Interessant wäre, zu erfahren, wen Andrä Rupprechter als Napoleon von heute ansieht.
Abgesehen von der neuen Krawatte von Sebastian Kurz und ihren möglichen Auswirkungen auf die österreichische Außenpolitik hieß das Hauptthema bei der Angelobung der neuen Regierung: Tirol.
Der neue Landwirtschaftsminister mit dem herrlichen Tiroler Namen Andrä Rupprechter wurde nicht nur von einer Abordnung „Schitz’n“ samt Schnaps begleitet, sondern auch mit einer ungewöhnlichen Gelöbnis-Formel auffällig: „Ich gelobe, so wahr mir Gott helfe und vor dem heiligen Herzen Jesu Christi.“ Einige stießen sich am religiösen Gehalt dieses Satzes – der doch vor allem ein politischer ist: Der Tiroler Rupprechter berief sich damit auf den Tiroler Freiheitskampf gegen Napoleon, der unter dem Zeichen des „Herz Jesu“ stand, und auf Freiheits-Idol Andreas Hofer. Gerade, dass er nicht „Mander, s’isch Zeit!“ seinem Gelöbnis hinzufügte.
Interessant wäre, zu erfahren, wen Rupprechter – der sich auch zur schönen Tradition des Raufens (er nennt es im KURIER-Interview „konfrontieren“) bekannte – offenbar als Napoleon von heute ansieht.
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