Gitarre und Humor

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Damit geht ein letztes ikonografisches Stück des 20. Jahrhunderts.

von Guido Tartarotti

über Pete Seegers Tod

Pete Seeger ist gestorben. Und damit geht, wenige Tage nach dem großen Publizisten und Widerstandskämpfer Fritz Molden, ein anders, letztes ikonografisches Stück des 20. Jahrhunderts.

Für die einen mag der Sänger, Autor, Bürgerrechts- und Umweltaktivist Seeger der Mann gewesen sein, von dem der Soundtrack zu Friedensmärschen und Anti-Atomkraft-Demos stammte. Für andere war er verantwortlich dafür, dass kaum irgendwo ein Lagerfeuer brennen durfte, ohne dass jemand „Sag mir wo die Blumen sind“ raunzte. Pete Seeger stammt aus einer Zeit, als man daran glaubte, dass man mit einer Gitarre in der Hand die Welt verändern könne. (Zuletzt dachte man ähnlich über das Internet, bis Herr Snowden und die NSA die Illusionen abwürgten.)

Und von ihm stammt einer der schönsten Aphorismen über das Leben selbst: „Ich denke, der Humor erinnert uns an unsere eigenen Widersprüche und drängt uns dazu, weiterzumachen. Und wenn es aus keinem anderen Grund ist, als um zu sehen, was als Nächstes kommt.“

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