Geschlossene Anstalt
Wer wäre gerne Mitbesitzer einer kaputten Bank?
über die Hypo Alpe-Adria
Wenn Satire ein Notwehrakt ist, der Versuch, einer Grauslichkeit den Schrecken zu nehmen, indem man sie lächerlich macht, denn ist ein Schluss zulässig: Die Geschichte um die Hypo Alpe-Adria gehört zu den grauslichsten Grauslichkeiten. Verzweifelt und wütend machen sich Menschen in wütenden und verzweifelten Pointen ("Geschlossene Anstaltslösung") Luft, in Leser-Mails, in sozialen Medien, an Stammtischen. Kein Wunder, ist es doch wenig erbaulich, morgens aufzuwachen und festzustellen: Es ist schon wieder eine Milliarde mehr. Also weniger. Also mehr Schulden. Also mehr vom Weniger. Schließlich hat niemand von uns "Hier!" gerufen, als sich die Frage stellte: Wer wäre gerne Mitbesitzer einer kaputten Bank?
Die Hypo-Schulden werden Österreich auf Jahre lähmen, dringend nötige Reformen, Steuerentlastungen, Investitionen unmöglich machen, die Konjunktur beschädigen, den Konsum abwürgen, die Steuermoral schwächen. Und vielleicht direkt zu einem Kanzler Strache führen – und dann geht das Chaos wirklich los.
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