Anstaltslösung

Guido Tartarotti

Guido Tartarotti

Verschenkt eh nicht. Denn wir zahlen dafür.

von Guido Tartarotti

über die Anstaltslösung

Dieser Tage rüttelt man als Politiker leicht am Pointenbaum: Konfrontiert mit dem Vorwurf, die Regierung habe sich in Sachen Hypo Alpe-Adria zu viel Zeit gelassen, erklärte SPÖ-Klubchef Andreas Schieder: Nein, diese Zeit sei "nicht verschenkt" gewesen. Stimmt. Verschenkt eh nicht. Denn wir zahlen dafür. Auch das Wort " Anstaltslösung" klingt im Zusammenhang mit dem politischen Management des Hypo-Desasters wie ein bitterer Gag.

Im Internet kursieren bereits halb ernst gemeinte Aufrufe, man möge dem Finanzamt Hypo-anteilig einfach weniger Geld überweisen – und auf die Steuererklärung den Vermerk "Anstaltslösung" schreiben. Vielleicht wäre das überhaupt eine Lösung für alle, die Schulden haben: Man gründet seine persönliche Bad Bank und wird dort sein Minus los.

Frage: Ist den Politikern überhaupt klar, wie tief der erneute Vertrauensverlust in ohnehin schon schwierigen Zeiten ist? Und für diesen Verlust gibt es keine Bad Bank, auf die man ihn auslagern kann. Keine Anstalts- und offenbar auch keine Anstandslösung.

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