„Keine Angst“

Michael Hufnagl

Michael Hufnagl

Ewig schade um das Grieskirchener Mastermind.

von Michael Hufnagl

über die Woche im Rückblick

Wie kann es sein, dass noch kein Kabarettist ein Programm namens „Ernst“ auf den Markt gebracht hat? Eine launige Strasseriade, die nur aus Originalzitaten besteht? Immerhin ließ der ehemalige Innenminister (war er, kein Scherz) via Facebook verlautbaren: „Vor mehr als zwei Jahren wurde ich ausgelacht und an den Pranger gestellt, weil ich genau das, was jetzt durch Snowden nach und nach ans Tageslicht kommt, festgemacht habe.“ Ewig schade um das Grieskirchener Mastermind.

Und so müssen andere politische Köpfe den Laden Österreich schupfen. Z. B. Michael Spindelegger, der sich wegen der Prism-Affäre US-Botschafter Eacho zum Rapport ins Außenamt bestellte. Ohne Rücksicht darauf, dass der gute Mann gerade die letzten Arbeitstage seiner Wiener Amtszeit abdiente. Egal, der Vizekanzler forderte klare Worte statt „schnoddrige Antworten“. Wie genau sich das Wad’ln-Virerichten des Obama-Dieners abspielte, ging aber im Trubel um Snowdens vermeintliche Landung in Schwechat unter.

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LUXEMBOURG POLITIC CRISIS
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People attend an open-air meditation day headed by

Die weltweit beachtete Flughafen-Action um Boliviens Präsident Evo Morales brachte uns mindestens drei Erkenntnisse: 1. Wir wissen dank Bundespräsident Fischer, dass wir „bolivianische Freunde“ haben. 2. Wir wissen dank Innenministerin Mikl-Leitner, dass die Landeerlaubnis für so einen speziellen Fall „Beweis dafür ist, dass Österreich keine Angst hat“ (warum auch immer, wovor auch immer). 3. Wir wissen, dass ein Durchsuchen des Jets nach einem Whistleblower rechtlich nur als „freiwillige Nachschau“ stattfinden kann.

Ob solcher Ereignisse mit satirischer Schlagseite rückt eine fatale Entwicklung wie die dayli-Pleite, die nicht einmal Verschwörungstheoretiker Haberleitner zu einer Art Aufbruchstimmung umdeuten kann, in den Hintergrund.

Drüberfahren

Oder das peinliche Ringen um ein Lehrerdienstrecht. Aber statt Lösungen werden nur Duelle zwischen Ministerien und Gewerkschaften als Reformel ! des Stillstands in die Geschichte eingehen.

In dieses Bild passt der Zuruf des Stronachisten Lugar: „Wenn die Gewerkschaft nur blockiert, muss man über sie drüberfahren.“ Genau. So soll das laufen im Frank-Reich.

Denn Stronachs Verständnis von Sozialpartnerschaft bezieht sich eher darauf, „lieber mit schönen Frauen als mit dummen Männern“ auszugehen. Die ehemalige Miss Austria, Carmen Stamboli, ist dennoch nur seine Fitnesstrainerin. Sie sagt: „Franks Bauch ist schon viel straffer geworden.“ Und: „Er geht auch schon viel aufrechter.“

Na bitte. Ein paar Übungen, und der aufrechte Gang ist nahe. Da sollten viele Menschen aufhorchen. Liebe Frau Stamboli, Österreich braucht Sie!

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