Ob die gestellten Fragen beantwortet werden, ist völlig blunzen, es geht ausschließlich um die Gags.

von Guido Tartarotti

über "Was gibt es Neues?" und Humor im ORF.

"Was gibt es Neues?" ist und bleibt ein Phänomen. Diesen Freitag hatte die Sendung um 22.00 Uhr mehr Seher als die vorangegangene Krimi-Komödie mit Katherine Heigl (wobei – die war auch ganz besonders schlecht, noch schlechter als die "Grey’s Anatomy"-Folge damals, wo Katherine Heigl ein Reh behandelte). "Was gibt es Neues?" tarnt sich als Quiz, ist aber in Wahrheit reine Comedy. Ob die gestellten Fragen beantwortet werden, ist völlig blunzen, es geht ausschließlich um die Gags, die den Kandidaten – meist bekannten Kabarettisten – dazu einfallen. Die Sendung – von Oliver Baier in souverän gespielter Onkelhaftigkeit geleitet – ist nicht selten außerordentlich blöd, die unterste Schublade ist längst leer geräumt, so oft wird hineingegriffen. Diesmal sorgte die Tatsache, dass der Kabarettist Thomas Stipsits unter seinem Sessel ein Lackerl vorfand, für hemmungslose Heiterkeit im Studio, vor allem bei Stipsits’ Frau Katharina Straßer.

Und genau das macht den Reiz der Show aus: Man kann endlich einmal nach Herzenslust unter Niveau lachen – und vergisst dabei sogar, sich zu genieren. Abgesehen davon: Manchmal fallen denen spontan auch erstaunlich gescheite Pointen ein.

Die Show ist spottbillig und sorgt verlässlich für gute Quoten – oft für bessere, als wesentlich teurere Sendungen bringen. Humor ist ein Rohstoff, der in Österreich nach wie vor fast unbegrenzt vorhanden ist. Der ORF könnte ruhig öfter zugreifen.

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