Der komplizierte Alltag
Martin Gebhart
04.02.21, 05:00Am Beginn dominierte die Freude, dass ab dem 8. Februar teilweise wieder aufgesperrt wird. Jetzt kommt aber die Sorge hoch, wie die Rahmenbedingungen für diese Lockdown-Lockerungen bewältigt werden können. Brennpunkt der Diskussion ist der Besuch beim Friseur, der ja ohne Eintrittstesten nicht möglich ist. Da ist der Alltag viel komplizierter als der Text der Verordnung des Ministeriums.
Vor allem die Frage, wo man rasch und rechtzeitig zu einem behördlich genehmigten Testergebnis kommen kann. In einem Ballungsraum wie Wien ist das weniger das große Problem als in Flächenbundesländern wie Niederösterreich oder Oberösterreich. Dort innerhalb weniger Tage das Netz des Testangebots zu erweitern, ist ein Hüftaufschwung, der Länder und Gemeinden extrem fordert. Noch dazu, wo für die Teststationen das notwendige Gesundheitspersonal gefunden werden muss.
Zum Start wird die Übung wohl gelingen. Der lang ersehnte Friseurbesuch sollte ab Montag möglich sein, um die Stimmung in der Bevölkerung wieder zu heben. Bleibt die Frage: Wie lange kann so eine Teststrategie aufrecht erhalten werden? Wie lange steht das Personal zur Verfügung? Die Antwort kann nur sein, dass das Gesundheitsministerium die Möglichkeit schafft, dass „Wohnzimmertests“, die direkt beim Friseur oder in Zukunft beim Wirten abgenommen werden, eine Zulassung erhalten.
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