Vučić: "Der Frieden am Balkan ist nicht gefährdet, 'Guardian' lügt"

FILE PHOTO: German Chancellor Angela Merkel visits Serbia
Der serbische Präsident, der mitten im Wahlkampf steckt, warf dem britischen Blatt vor, es würde an Destabilisierung der Region arbeiten.

"Das sind pathologische Lügner, solche Lügner wie beim Guardian habe ich noch nie gesehen". Der serbische Präsident Aleksandar Vučić fand bei einem Interview mit dem TV-Sender Prva mehr als deutliche Worte. Dem renommierten englischen Blatt warf er bei seinem Fernsehauftritt mehrmals Verbreitung von Falschnachrichten vor und fügte hinzu, dass dies kein Zufall sei. 

Guardian hatte zuvor berichtet, der Frieden am Westbalkan sei gefährdet. "Der Horror von Mariupol sollte uns an die neue Gefahr für Sarajevo erinnern" lautete der Titel eines vergangene Woche dort erschienen Artikels, der die mögliche Destabilisierung der Region im Schatten des Ukraine-Krieges thematisiert. Aus Vučićs Sicht sei das alles Teil einer gezielten Kampagne gegen ihn, die ihn im Wahlkampf denunzieren soll. "Guardian liebt es, viel zu lügen", sagt der Mann, der am kommenden Sonntag wiedergewählt werden will. Medien wie Guardian würden "vor jeden Wahlen alles dafür tun, um einen Konflikt zu provozieren“.

Kein Niederknien

Vučić warf dem kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti und dem montenegrinischen Präsidenten Milo Đukanović vor, dass "ihre einzige Aufgabe darin besteht, über Serbien zu lästern und zu behaupten, dass Vučić der 'kleine Putin' ist. Damit beabsichtigten sie, den gesamten Westen gegen Serbien zu hetzen und dessen wirtschaftlichen Fortschritt zu hindern.

Der serbische Präsident nahm auch Bezug auf Sanktionen gegen Russland, die Serbien im Gegensatz zu EU-Ländern nicht gutheißen will. Manche würden sich nun am kleinen Serbien ausleben, weil sie es nicht in einer großen Nation tun könnten, ließ er bei seiner Antwort viel Deutungsspielraum zu. 

Vučić fügte hinzu, dass "er dies nur sagt, damit ausländische Botschafter ihn hören können" und dass er "nicht im Weißen Haus niedergekniet ist, also wird er nicht vor den Lügen des Guardian niederknien."

Kritik an Biden

Vučić wurde auch gefragt, was er von Joseph Bidens Rede bei seinem Besuch in Polen halten. Die Aussage des US-Präsidenten über den bevorstehenden jahrzehntelangen Krieg sei besorgniserregend. Dies könnte große wirtschaftliche Probleme verursachen.

"Wenn der Ölpreis auf 200 Dollar springt, erwartet die Welt eine Katastrophe. Es wird unerträglich", prophezeite der 52-Jährige und merkte an, dass Europa große Probleme mit den Lebensmittelpreisen habe.

Er sei aber sicher: "In Serbien wird es keine Probleme geben“. Denn MMF würde seine Wirtschaftspolitik loben, der Dinar-Wechselkurs sei stabil und der Preis für Brot und Öl in Serbien am günstigsten. 

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