Serbiens Premierministerin: "Ich sehe Djokovic nicht als Impfgegner"
Sie könne nicht sagen, ob sie sich betrogen fühlt. Enttäuscht über die Behandlung des serbischen Tennis-Superstars Novak Đoković in Australien sei die serbische Premierministerin Ana Brnabić allenfalls. "Sie haben mir versichert, dass sich die Politik nicht einmischen und Novak fair behandelt würde", sagte die 46-Jährige in einem Interview mit dem amerikanischen TV-Sender CNN. Darin betonte sie, dass sie ihren berühmten Landsmann nicht als Impfgegner sehe.
"Mir ist wichtig, dass die Bürger Serbiens fair behandelt werden und dass ich versuche, ihnen so gut wie möglich zu helfen", erklärte Brnabić. Zwei Tage zuvor hatte sie die Entscheidung des australischen Gerichts, Đoković die Einreise ins Land zu verweigern und sein Visum zu annullieren, als "skandalös" bezeichnet.
"Er hat den Impfprozess unterstützt"
Auf die Frage des CNN-Journalisten, ob sie wüsste, warum Đoković sich nicht impfen lassen wollte, antwortete sie, sie wisse es nicht und es sei seine persönliche Entscheidung.
Zu der Schlussfolgerung, dass er in Australien als Impfgegner gelte, und der Frage, ob Đoković seine Position zu Impfstoffen erläutern solle, sagte die Premierministerin, sie glaube nicht, dass er das tun sollte.
"Ich sehe Novak nicht als Impfgegner. Als Novak ein Tennisturnier in Serbien organisierte, hatten wir alle Impfstoffe für Tennisspieler, die in ihren Ländern nicht geimpft werden konnten, zur Verfügung. Er hat den Impfprozess unterstützt, er hat die Menschen, die sich impfen lassen wollten, unterstützt. Ich betrachte ihn nicht als Impfgegner", stellte Brnabić fest.
"Leben wir nicht in einer Demokratie?"
Auf die Frage, ob es ihr unangenehm sei, dass sie in der vergangenen Woche oder sogar länger das Recht von jemandem verteidigen musste, der sich nicht impfen lassen will - obwohl sie dauerhaft versucht, die Menschen zu ermutigen, sich impfen zu lassen, konterte sie: "Leben wir nicht in einer Demokratie? Zählt der Wille des Volkes denn nicht?"
Sie sei "stolz und glücklich, dass wir in Serbien versuchen, es den Menschen zu ermöglichen, ihre Meinungsverschiedenheiten auszudrücken - ohne sie zu einer Entscheidung zu zwingen".
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