"Der Balkan könnte Putins nächstes Ziel sein"

US House Republicans hold a news conference on Capitol Hill
Der Chef des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, sprach von einer "Achse des Bösen" um den russischen Präsidenten, sein chinesisches Pendant Xi Jinping sowie den Iran.

Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses Mike Johnson hat bei einer am Mittwochabend abgehaltenen Pressekonferenz eine Aussage getätigt, die am Tag darauf 10.000 Kilometer entfernt hohe Wellen schlägt. 

Der Republikaner, der das drittmächtigste Amt der USA bekleidet, sprach bei seinem Termin mit Pressevertretern über die Krisenherde in der Ukraine, dem Nahen Osten und Taiwan - aber auch über die Balkan-Region. Dabei gab er seine besorgniserregende Einschätzung der dortigen Sicherheitslage ab. 

"Showdown mit Polen oder einem unserer NATO-Verbündeten"

"Ich denke, dass Wladimir Putin weiter durch Europa marschieren würde, wenn es ihm erlaubt wäre. Ich denke, der Balkan könnte sein nächstes Ziel sein", erklärte Johnson und ging noch einen Schritt weiter: "Ich denke, er könnte einen Showdown mit Polen oder einem unserer NATO-Verbündeten haben".

Koordiniertes Vorgehen der "Achse des Bösen"

Johnson betonte, dass der chinesische Präsident Xi Jinping, der russische Präsident Wladimir Putin und der Iran die "Achse des Bösen" darstellen würden und dass sie an dieser Front koordiniert arbeiteten. "Es ist eine kritische Zeit für die Welt", stellte er fest und ergänzte: "Ich tue das, was ich für das Richtige halte."

Johnson: "Ich würde lieber Kugeln in die Ukraine schicken als amerikanische Burschen"

Dabei bezog er sich in erster Linie auf die Ukraine. Johnson sucht seit Wochen nach einem Weg, wie er die dringend benötigte Hilfe für Kiew freibekommen könnte. Seinen Angaben zufolge werde das US-Repräsentantenhaus am Samstag über separate Gesetzesentwürfe zur Freigabe von Geldern für die Ukraine, Israel und Taiwan abstimmen. "Wir erwarten, dass die abschließende Abstimmung über diese Gesetzesvorschläge am Samstagabend stattfinden wird", schrieb der Republikaner am Mittwoch in einem Brief an die Abgeordneten. Am Mittwoch veröffentlichte der zuständige Ausschuss der Parlamentskammer die Vorlagen.

"Das ist eine sehr wichtige Botschaft, die wir in dieser Woche an die Welt senden werden", sagte Johnson. Er sei bestrebt, diese umzusetzen. "Um es ganz offen zu sagen: Ich würde lieber Kugeln in die Ukraine schicken als amerikanische Burschen."

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