Die Annahme war: Verdichtung und Erhöhung von Häusern samt Reduzierung von Grünflächen in der Stadt, Wohn- und Hochhäuser im Norden der Stadt. Im Süden der Stadt wurde die zu erwartende Siedlungserweiterung noch ein wenig übersteigert. Zusätzlich wurde die zu erwartende Erhitzung durch den Klimawandel einkalkuliert.
Das Ergebnis wäre: Eine massive Erhöhung der hitzebelasteten Zonen im Stadtgebiet, vor allem in der Innenstadt. Und zwar so massiv, dass Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne) anhand der ausgerechneten Szenarien sagt: „Die Lebensqualität sinkt so massiv, dort wird niemand mehr leben wollen.“
Die höhere Belastung im Stadtkern komme auch daher, dass gerade hier viele großvolumige Bauten mehr und länger Wärme speichern. Was sich gerade in Hitzeperioden stark auswirke, weiß Stadtklimatologe Johannes Horak: „Da entsteht ein Hitzestress für Mensch und Natur.“ Deshalb seien innerstädtisch Grünanlagen von größter Bedeutung, weil diese ganze Bereiche kühlen.
Aber auch in den abseits vom Stadtkern gelegenen Stadtteilen würde – und wird – sich die Hitzebelastung erhöhen. Etwa, wenn durch Verbauung Kaltluftzu- und -abflüsse unterbunden werden. Schobesberger: „Jene Bereiche, die in die Kategorie Frischluft- und Kaltluftentstehungsgebiete fallen, sind mit hoher Priorität zu sichern.“
Klimagerechtes Planen
Grünanlagen und Areale wie der Haselgraben seien die wichtigsten Voraussetzungen, um Linz auch in Zeiten des Klimawandels hitzetechnisch erträglich zu halten.
Denn gepaart mit zusätzlicher Verbauung können auch heute noch klimatologisch angenehme Zonen in der Stadt sich rasch zu Hitzeinseln entwickeln. Deshalb gehe es um eine vorausschauende Stadtplanung, fordert die grüne Stadträtin: „Wir müssen vorausschauend in der Stadtplanung agieren.“
Der Stadtklimatologe ist in viele Bereiche der Stadtplanung bereits eingebunden, das müsse noch intensiviert werden. Und für Schobesberger ist es zwingend erforderlich, den Bau der neuen Universität schon in der Ausschreibungsphase an klimaverträgliche Bedingungen zu knüpfen.
Die Erweiterung der JKU sollte auf bereits versiegelten Flächen angedacht werden, wie sie jedes Projekt, für das Grünflächen versiegelt werden sollen, nochmals überdacht haben will.
Weiters stellt die Klimastadträtin jedenfalls den Bau des Westrings infrage: „Was dieser Westring an Zerstörungspotenzial hat, ist enorm. Alleine durch die Baustelleneinrichtung wird so viel wertvoller Grünbestand zerstört. Wir in Linz wehren uns nicht nur nicht gegen diese Straße, sondern haben die Subvention dazu sogar noch erhöht.“
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