Gärtnern wie ein Puma: Der mörderische Dünger der Raubkatzen

Gärtnern wie ein Puma: Der mörderische Dünger der Raubkatzen
Warum auch die amerikanischen Raubkatzen in ihrem Revier garteln – und was sich Hobbygärtner von ihnen abschauen können.

Ob Elton John das genau so gemeint hat, als er das Lied vom Kreislauf des Lebens geschrieben hat? Unklar. Je nach Perspektive handelt es sich nämlich um den Kreislauf des Tötens. Oder aber um sorgsame Gartenarbeit. Doch von Anfang an.

Der am amerikanischen Doppelkontinent beheimatete Puma gehört zwar zur Familie der Kleinkatzen, ist aber nach Tiger, Löwe und Jaguar die viertgrößte Raubkatze der Welt. Wenig überraschend ist er ein ausgezeichneter Jäger.

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Aber nicht nur das. Heimische Gärtner können von dem edlen Tier auf jeden Fall etwas lernen.

Denn Pumas sind auch – wie eine im Fachmagazin Landscape Ecology veröffentliche Studie der Washington State University und der Tierschutzorganisation Panthera ergab – ein ebenso ausgezeichneter Gärtner. Denn mit seinem Beuteverhalten beeinflusst der Puma nicht nur die Tier- sondern auch die Pflanzenwelt.

Tatort Garten

Um das festzustellen, identifizierten die Forscherinnen und Forscher mittels GPS-getrackter Pumas 65 sogenannte Killsites (Tötungsstellen), die sie dann genau untersuchen konnten. Wo sie auf die verwesenden Reste von Puma-Mahlzeiten stießen – großteils erlegte Hirsche – entnahmen sie Proben des Erdreichs und der Pflanzen in der näheren Umgebung.

Das Ergebnis: Die Erde rund um die bevorzugten Puma-Tatorte war besonders nährstoffreich und wies erhöhte Stickstoffwerte auf. Das begünstigt wiederum ein reichhaltiges Pflanzenwachstum, das wiederum nichts ahnende Beutetiere anzieht, die dann zur nächsten Pumamahlzeit werden. Voilà: Der Kreislauf des Lebens.

Dadurch, dass die Raubkatzen von ihrer erlegten Beute jeweils nur etwa ein Drittel verspeisen und den Rest quasi als Dünger liegenlassen, leisten sie einen deutlichen Beitrag zu einem gesunden Ökosystem.

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Immerhin produziert ein Dutzend Pumas, rechnen die Forscherinnen und Forscher vor, in nur einem Jahr mehr als 100.000 Kilo Aas. Das entspricht der Masse eines Blauwals, des größten Lebewesens der Erde.

"Pumas verbessern die Qualität des Bodens und der Pflanzen, ernähren Hunderte Spezies und unterstützen die Gesundheit des Ökosystems und das Netz des Lebens auf unserem Planeten", fasst es Panthera-Direktor Mark Elbroch zusammen.

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Die Jagd-Gärten der Pumas nahmen zwar nur etwa vier Prozent der Fläche ihres gesamten Reviers ein, im Laufe ihres Lebens legen sie auf diese bewährte Art aber an die 500 dieser Gärten an, wo es besonders schön grünt und blüht.

Fast wie ein Puma

Natürlich kann man es als Gärtner dem Puma nicht direkt nachmachen. Und nicht jeder will beim Blick in den Garten auf verwesende Tierkadaver schauen, so gut sie dem Erdreich auch tun würden.

Die gute Nachricht: Normaler Dünger tut es auch – und wie der Puma, kann man auf natürliche Mittel zurückgreifen.

  • Stickstoff, der das Pflanzenwachstum fördert, ist im selbstangelegten Kompost aus Küchenabfällen und Grasschnitt enthalten.
  • Kaffeesatz enthält Kalium, Stickstoff und Phosphor.
  • Und über das Beet gebröselte Eierschalen liefern Kalk, den speziell Kräuter zu schätzen wissen.

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