Wie die Heilige Barbara zu ihren Zweigen kam

Öffnen sich die Blüten am Heiligen Abend, soll das Glück und Segen bringen.
Advent-Rituale Teil 4: An ihrem Todestag soll ein Kirschzweig aufgeblüht sein. Eine Blüte zu Weihnachten soll Glück bringen.

Es ist fast eine Art Lotteriespiel: Werden die am heutigen Barbaratag eingewässerten Zweige von Kirsch- oder anderen Obstbäumen genau am Heiligen Abend aufblühen?

Warum die Zweige nach der Heiligen Barbara benannt sind, ist nicht ganz klar. So wie auch die historische Existenz von Barbara nicht gesichert ist. Sie soll Anfang des vierten Jahrhunderts nach Christus in Nikodemia (dem heutigen Izmit in der Türkei) gelebt haben. Eine Legende besagt, ihr heidnischer Vater habe seine Tochter aus Eifersucht in einen Turm eingeschlossen, um sie am Heiraten zu hindern. Während der Vater auf Reisen war, ließ Barbara sich taufen.

Nach einer anderen Legende wurde sie vom Vater eingesperrt, weil sie einen Heiden hätte heiraten sollen. Als Christin soll sie sich dagegen gewehrt haben. Vor ihrer Festnahme soll sie versucht haben, vor ihrem Vater zu flüchten. Dabei hätten sich Felsen geöffnet, um sie zu verbergen – einer der Gründe, warum sie zur Patronin der Bergleute wurde. Sei wurde aber verraten und an den Vater ausgeliefert.

Zum Tod verurteilt, soll ihr rachsüchtiger Vater sie selbst enthauptet haben. Auf dem Weg ins Gefängnis verfing sich ein verdorrter Kirschzweig in Barbaras Kleid. In der Zelle soll sie ihn mit einigen Tropfen Wasser aus ihrem Trinkbecher benetzt haben, und der Zweig soll am Tag ihrer Hinrichtung aufgeblüht sein. Wenn heute die Zweige zu Weihnachten blühen, sollen sie Glück und Segen verheißen. Und sie werden auch als „Heiratsorakel“  benützt: Gehen bei unverheirateten Frauen die Blüten am 24.12. auf, steht bald eine Hochzeit ins Haus.

Barbara zählt zu den 14 Nothelfern, sie ist nicht nur Patronin der Bergleute, sondern auch der Gefangenen, Architekten, Artilleristen und auch gegen jähen Tod, den sie selbst erlitten hat.

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