Was Trump über Frauen sagt
Donald Trump polarisiert seit jeher mit geschmacklosen Sprüchen, die wahlweise rassistisch, frauenfeindlich oder einfach nur beleidigend ausfallen. Daran hat sich auch seit seiner Bewerbung als US-Präsidentschaftskandidat wenig geändert. Hillary Clinton nutzte die TV-Debatte am Montag, um erneut auf sein problematisches Frauenbild hinzuweisen (kurier.at berichtete). Als Paradebeispiel dafür rückte sie die frühere Schönheitskönigin Alicia Machado in den Vordergrund, deren Körpergewicht Trump mehrmals in der Öffentlichkeit abwertend kommentierte und sie dadurch bloßgestellt hat.
Dass es sich dabei um keinen Einzelfall handelt, zeigen folgende Situationen, in denen sich Trump ebenfalls frauenfeindlich geäußert hat. Berücksichtigt wurde dabei eine Auswahl an Sprüchen, die er losgelassen hat, seitdem er US-Präsident werden will.
Trump über …
… die TV-Moderatorin Megyn Kelly
Die TV-Moderatorin Megyn Kelly konfrontierte Donald Trump bei der ersten Fernsehdebatte der Republikaner im August des vorigen Jahres auf dem konservativen Sender Fox News damit, dass er Frauen in der Vergangenheit als "fette Säue" und "Hündinnen" bezeichnet hatte. Trump beschrieb die Situation folgendermaßen: "Aus ihren Augen kam Blut, Blut kam aus ihr heraus … woher auch immer." Später retweetete er einen Kommentar, in dem Kelly als "Bimbo" bezeichnet wurde.
… sexuelle Übergriffe beim Militär
Im Jahr 2013, noch bevor er sich als US-Präsidentschaftskandidat beworben hatte, verkündete Donald Trump in einem Tweet, dass sexuelle Übergriffe im Militär vorhersehbar seien, wenn Männer und Frauen gemeinsam im Militär aktiv sind. Der amerikanische Fernsehjournalist Matt Lauer konfrontierte ihn diesen Herbst erneut mit dieser Aussage. Trump bliebt dabei: "Dieser Tweet ist korrekt."
… Abtreibung
In einem Interview mit dem US-amerikanischen Nachrichtensender MSNBC im März sagte Trump, dass es eine Form der Bestrafung für Abtreibung geben müsse, und zwar für Frauen (kurier.at berichtete). Später lenkte er etwas ein Nicht die Frau, die eine Abtreibung vornehmen lässt solle bestraft werden, sondern die Person, die diese durchführt. Was nichts an dem Befürworten einer Beschränkung von fundamentalen Frauenrechten ändert.
… Roger Ailes
Roger Ailes musste seinen Chefsessel bei Fox News nach einer Klage wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz räumen (kurier.at berichtete). Der 76-Jährige war einst auch als Politberater für Ronald Reagan oder George Bush tätig. Die klagende Journalistin Gretchen Carlson bekam von dem Sender eine Entschädigung in der Höhe von 20 Millionen Dollar, ebenso gab es eine öffentliche Entschuldigung. Trump hingegen verteidigte Ailes mit folgendem Statement: "Ich weiß, dass er vielen Frauen, die sich jetzt beschweren, geholfen hat."
… Carly Fiorina
Für Carly Fiorina, die mit Trump um die Nominierung als republikanische Präsidentschaftskandidatin konkurrierte, hatte dieser im Rolling Stone nur folgende Worte über: "Seht euch dieses Gesicht an! Wer würde das wählen? Können Sie sich dieses Gesicht als jenes unseres nächsten Präsidenten vorstellen?!". Später versuchte er sich herauszureden, er habe über Fiorina als Person, nicht ihr Äußeres gesprochen.
… sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
Ein Großteil der berufstätigen Frauen wurde schon einmal am Arbeitsplatz sexuell belästigt. Sollte das seiner Tochter passieren, würde er ihr empfehlen, einfach weiterzumachen. "Ich glaube sie würde eine andere Karriere oder ein anderes Unternehmen finden, wenn das der Fall wäre", sagte Trump zu einer Kolumnistin von USA Today.
… Ghazala Khan
Auf dem Parteitag der Demokraten hielt Khizr Khan, Vater eines Soldaten, der im Irak gestorben ist, eine Rede gegen Trump (kurier.at berichtete). Die Antwort darauf von diesem: In einem Interview mit ABC sagte er, dass Kahns Ehefrau Ghazala wohl nicht selbst gesprochen habe, weil es ihr nicht erlaubt war. Damit spielte er auf das Vorurteil an, dass muslimische Frauen keine Rechte hätten.
Ghazala Khan verfasste daraufhin einen Artikel in der Washington Post in dem sie erklärte, dass sie in dem Moment, in dem sie auf der Convention die Bühne, mit einem riesigen Bild ihres Sohnes hinter sich, betrat, sich kaum selbst kontrollieren konnte. Geschweige denn sprechen.
… Hillary Clinton
Im Dezember triezte Trump Clinton dafür, dass sie während einer Debatte der Demokraten ein paar Minuten zu spät auf die Bühne zurückkehrte. Grund dafür sei laut ihm gewesen, dass sie auf der Toilette war. "Ich weiß, wo sie hingegangen ist, es ist ekelhaft. Ich will nicht darüber sprechen", sagte Trump.
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