Vater verteidigt lackierte Fingernägel seines Sohnes auf Twitter

Symbolbild
Der Fünfjährige wurde im Kindergarten für seine lackierten Fingernägel gemobbt, weshalb seinem Vater der Kragen platzte.

Aaron aus dem US-Bundesstaat Massachusetts ist ehemaliger Journalist, Vater von drei Söhnen und Gründer der Erziehungsseite Daddy Files. Am 22. Oktober postete er auf Twitter einen Thread über seinen fünfjährigen Sohn Sam, der im Kindergarten verspottet worden war, weil er roten Nagellack trug. Zunächst zeigte er ein Bild seines mittleren Sohnes, auf dem dieser mit einem Fisch zu sehen ist.

Er beschreibt Sam als einen Buben, der eine Menge Hobbies hat, die stereotypisch mit jungen Buben in Verbindung gebracht werden, so wie etwa Sportspiele oder sein Interesse an Lastwägen. Sam habe aber auch eine Begeisterung für Aktivitäten, die stereotypisch mit Mädchen in Verbindung gebracht werden, wie Gouveia auf Twitter erklärt. "Sam hat eine Taschensammlung, weil er es liebt, Dinge herumzutragen. Er liebt es außerdem, seine Fingernägel in hellen Farben lackiert zu haben, weil er findet, dass das 'schön aussieht'. Und er hat recht – sie sind schön", schreibt Gouveia.

Er habe keinerlei Bedenken, wenn Sam im Kindergarten lackierte Nägel trägt. Weder er noch sein Sohn hätten mit dem Spott gerechnet, der Sam von anderen Kindergartenkindern entgegengebracht wurde.

"Er war am Boden zerstört"

"Sam wurde dafür ausgelacht, dass er als Bub seine Fingernägel lackiert hat. Sie haben sich lustig über ihn gemacht und ihm gesagt, dass er den Nagellack runternehmen sollte. So ging das den ganzen Tag", erklärt Gouveia. Als Sam von seiner Frau abgeholt wurde, sei er in ihren Armen zusammengebrochen und habe unkontrolliert geheult. "Er war am Boden zerstört, weil andere Kinder ihn angegriffen haben, sogar seine Freunde."

Später habe sein Sohn schließlich darum gebeten, dass der Nagellack entfernt wird, was Gouveia traurig machte. "Mein Sohn ist alles andere als perfekt, aber er hat ein riesiges Herz und großes Einfühlungsvermögen", schreibt er. Bislang habe sein Fünfjähriger keine Angst davor gehabt, anders zu sein, weil es für ihn nie bedeutet habe, schlecht zu sein. "Bis jetzt."

Starre Geschlechterbilder

Gouveia und seine Frau hätten die vergangenen fünf Jahre "erfolgreich damit verbracht, Toleranz, Akzeptanz und die Bedeutung des eigenen Ausdrucks zu predigen, was eure Kinder an einem Schultag zerstört haben." Seiner Ansicht nach würden Kindern starre Geschlechterbilder schon in sehr jungem Alter von ihren Eltern nähergebracht. Er möchte seinen Sohn nun dazu ermutigen, seine Nägel noch bunter anzumalen und die anderen Kindergartenkinder fragen, warum sie sich lustig über ihn machen. Der zehnjährige Bruder von Sam habe sich aus Solidarität dazu entschieden, seine Fingernägel zu lackieren.

"Intolerante Eltern und ihre Nachkommen haben heute einen kleinen Sieg errungen, aber sie werden den Krieg nicht gewinnen", schreibt Gouveia. Sein Sohn solle wissen, dass seine Mama und sein Papa hinter ihm stehen "und wenn der Rest der Welt ein Problem mit deinen Nägeln hat, können sie gerne meinen Nagellack probieren!"

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